Fast 75 Prozent von Tausenden von Juden, die in Frankreich an einer aktuellen Umfrage teilgenommen haben sagten, sie erwägen das Land zu verlassen und auszuwandern.
Die Umfrage, deren Ergebnisse am Montag von der in Paris ansässigen Organisation sephardischer Juden in Frankreich „Siona“ veröffentlicht wurde, umfasst 3.833 Befragte aus der jüdischen Gemeinde in Frankreich.
Von den 74,2 Prozent der Befragten die erwägen auszuwandern, nannten 29,9 Prozent Antisemitismus als Grund. Weitere 24,4 nannten als Grund den Wunsch „ihr Judentum zu bewahren“ während 12,4 Prozent sagten, sie seien von anderen Ländern angezogen. „Wirtschaftliche Überlegungen“, wurde von 7,5 Prozent der Befragten genannt.
Insgesamt sagten 95,2 Prozent aller Befragten in der Online-Umfrage, die vom 17. April bis 16. MAI durchgeführt wurde, dass sie den Antisemitismus in Frankreich als „sehr besorgniserregend“ oder als „besorgniserregend“ ansehen.
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten, 57,5 Prozent sagten die Juden haben „keine Zukunft in Frankreich“, während 30,6 Prozent sagten, dass es weiterhin eine Zukunft für die Juden dort gibt.
Auf die Frage, ob sie in den vergangenen zwei Jahren persönlich antisemitische Vorfälle erlebt hätten, antworteten 14,5 Prozent mit Ja, aber nur 21,2 von ihnen reichten eine Beschwerde bei der Polizei ein. Von den Befragten wird angedeutet, dass nur 27,6 Prozent ihrer Anzeigen zu konkreten Ergebnissen geführt hatten.
Eine ähnliche Umfrage von 2012 zeigte, dass ein Viertel der Juden in Frankreich wegen antisemitischer Vorfälle eine Anzeige erstattete. Siona bemerkt in der Erklärung: „Die Ergebnisse geben Anlass zur Sorge.“
93 Prozent der Befragten sagten, der französische Staat hätte keine effizienten Mittel zur Bekämpfung der „islamischen und pro-palästinensischen Propaganda“, während 93,4 Prozent sagten, die französischen Massenmedien sind teilweise für Frankreichs Antisemitismus-Problem verantwortlich. Rund drei Viertel sagten, die französischen jüdischen Einrichtungen wären hilflos, den Antisemitismus zu stoppen.
Eine ähnliche Zahl der Befragten, 76,3 Prozent sagte, dass sie von „den Angriffen gegen rituelle Schlachtung und Beschneidung“, betroffen wären, im Vergleich zu 16,9, die darüber besorgt sind.
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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