Roey hat immer davon geträumt, Mitglied der israelischen Marine zu sein. Zusammen mit der „Make-a-Wish Foundation“ konnte die IDF ihm diesen Wunsch erfüllen. „Eines Tages werde ich mir meinen eigenen Militär Anstecker verdienen“, sagte der Junge.
Von seinem Zimmer im Rambam Krankenhaus in Haifa, wo er wegen seiner Krebserkrankung behandelt wird, sah Roey sein erstes Marineschiff. Die nicht enden wollende Vorbeifahrt der Schiffe, pflanzte einen Traum in seinen Kopf: selber Kommandant eines Raketenschiffes zu sein.
Als sich die „Make-a-Wish Foundation“, die versucht, lebensbedrohlich erkrankten Kindern einen Wunsch zu erfüllen, an ihn wandte, wusste er genau, was er wollte: einmal auf einem der Schiffe mitfahren, die er Tausende von Malen von seinem Fenster aus gesehen hatte. Aber, sein allergrösster Wunsch ist es, einmal „sein eigenes“ Militärschiff zu kommandieren.
Roeys Wunsch wurde bei der IDF aufgenommen und kam so schließlich bei Maj. Gen. Ram Rothberg, dem Marinekommandanten an. Die Marine erfüllte Roeys Wunsch ohne zu zögern und nach kurzer Zeit fand er sich an Bord der INS Jaffa.
Während das Schiff durch die Bucht von Haifa fuhr, suchte Roeys Blick das Krankenhaus, seine Augen wanderten über die Fensterfront. „Ich suchte das Zimmer, in dem ich normalerweise sitze und von dem aus ich die Marineschiffe vorbeifahren sehe. Als ich es fand, dachte ich über meine Behandlung nach,“ sagte er. „es ist eindeutig viel besser, die Fenster vom Meer aus zu sehen, als andersrum.“
Der Kommandant des Bootes, Major Gal, war sichtbar berührt von Roeys Besuch. „Es gab Probleme mit der Planung und Roey hätte auf einem anderen Schiff mitfahren sollen. Aber ich habe darauf bestanden, dass er bei uns ist. Es ist eine große Ehre für unsere Crew, und es bedeutet und sehr viel, dass wir etwas dazu beitragen können, dass er ein wenig Freude hat.“
Der Junge wurde überall auf dem Schiff herumgeführt, sogar den Maschinenraum und die Kommandobrücke durfte er besuchen. Und er hatte die Möglichkeit, einer echten Gefechtsübung auf dem offenen Meer beizuwohnen. „Das Beste daran war, die Länge der Raketen und die Größe der Maschinen sehen zu können.“
Roey hatte für seinen Besuch eine echte Marine Uniform erhalten, genau wie jedes Mitglied der Crew. Er wirkte sehr ruhig und zurückhaltend, aber die Soldaten sahen das stolze Lächeln auf seinem Gesicht. Der junge Seemann erhielt einige Geschenke als Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag. Dabei waren auch ein Zertifikat, das vom Kommandanten unterschrieben war, und eine mit seinem Namen gravierte Erkennungsmarke. Aber ein Geschenk kam ganz überraschend.
Am Ende der Fahrt legte einer der Soldaten eine goldene Kette um Roeys Hals. An der Kette hing das Symbol eines Ankers, der die Marine repräsentiert. „Einer der Soldaten, Daniel, gab es mir, ohne etwas zu sagen. Er hat es mir einfach um den Hals gelegt.“ sagt Roey.
Der Chef der Mitarbeiterrekrutierung Col. Michal Teshuva, nahm auch an der Fahrt teil. „Das ist genau das, wozu wir verpflichtet sind, wenn wir als Armee für die Menschen wahrgenommen werden wollen. Auch jetzt, wo die finanzielle Realität uns in unseren Aktivitäten Grenzen setzt und wir die Besuche bei uns einschränken müssen. Aber bis zu einem gewissen Maß wollen wir in diese Möglichkeiten investieren.“ sagte sie.
Eine Sprecherin der „Make-a-Wish Foundation“ sagte, dass es eher ungewöhnlich sei, Anfragen im Zusammenhang mit der IDF zu erhalten. „Ich erinnere mich nur an einen Jungen, der in einer F-16 mitfliegen wollte und einem anderen, der einen Flugzeugträger besuchen wollte.“ sagte sie. Col. Teshuva hörte aufmerksam zu und versprach, sich nochmals um die Anfrage bezüglich des Flugzeugträgers zu kümmern.
Wenige Minuten vor der Rückkehr in den Hafen versammelte sich die ganze Crew, um Roey einen silbernen Marine Anstecker zu übergeben. „Du bist jetzt Teil unserer Familie und der INS Jaffa, und du bist berechtigt, diesen Anstecker zu tragen.“ Nachdem der Kommandant diese Worte über die Bordlautsprecher gesagt hatte, gab es noch weitere anerkennende Wort der Soldaten.
Roey steht nahe dem Steuerrad, als er den glitzernden Anstecker entgegennimmt und an seinem Sweatshirt festmacht. „Ich nehme ihn als Erinnerung mit. Hoffentlich kann ich mir eines Tages selber einen verdienen. Es war so großartig hier mit zu fahren. Als ich die Einladung erhielt, dachte ich, ich würde eine Führung auf dem Schiff bekommen, während es im Dock oder im Hafen vor Anker liegt. Ich habe es mir gar nicht vorstellen können, mit zu fahren und einer Gefechtsübung auf offener See beizuwohnen.“
„Wir danken euch für diesen Tag“, sagte Roeys Vater zu den Soldaten. „Wir hoffen, dass Roey in wenigen Jahren auf dem Sitz sitzt, auf dem heute euer Boss sitzt, und dass er der Kommandant dieses Schiffes sein wird.“
Von Esther Scheiner
Erstveröffentlicht am 28. Februar 2014 auf dem IDF-Blog
http://www.idfblog.com/2014/02/28/boy-cancer-fulfils-dream-aboard-israel-navy-ship/#more-34061
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