Am vergangenen Sonntag trafen sich auf Einladung der AUDIATUR-Stiftung (Zürich) und der Botschaft des Staates Israel (Bern) etwa 50 geladene Gäste in den Räumlichkeiten der NOAM Schule in Zürich. Ziel der Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft von Dr. Josef Bollag und von S.E. Botschafter Yigal Caspi stand, war es, die möglichen Grundlagen für ein Netzwerk auszuloten und nach intensiven Diskussionen dies auch zu gründen.
Nach einleitenden Worten durch Dr. Bollag, der die derzeitige, zumeist negative Berichterstattung über Israel in den Schweizer Medien beschrieb, kamen bei einer lebhaften Podiumsdiskussion, moderiert von Sacha Wigdorovits, sowohl Botschafter Caspi, als auch der beliebte und engagierte Politiker Dr. Boris Banga zu Wort.
Während Dr. Banga sich mehr zur aktuellen Situation und den Möglichkeiten der medialen Einflussnahme durch gut vernetzte Gruppen in der Schweiz beschäftigte, betonte Botschafter Caspi, dass jedes Bemühen, Israel zu unterstützen, sich in der Schweiz darauf beschränken müsse, die inländischen Leser zu erreichen, quasi als Schweizer zu Schweizern zu sprechen. Ob dieser Standpunkt heute, zu Zeiten der medialen Globalisierung wirklich sinnvoll ist, mag zu diskutieren sein.
Anschließend kamen zwei Vertreter der jüngeren Generation zu Wort, die in ihren Positionen wesentlich dazu beitragen, das Bild Israels im Ausland zu stärken.
Michael Dickson, der als Vertreter von „Stand with us“ aus Israel angereist war, betonte, dass es noch nie eine Generation gab, die über eine derartig ausgeprägte Möglichkeit der direkten Einflussnahme auf die Politik verfügte. Er lobte die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke, wie Twitter, faceboook, InstaCam etc. Durch diese, einfach zu bedienenden Medien würde, so seine Aussage, die Verbreitung von Meldungen jeglicher Art im Netz in Sekundenschnelle im Schneeballprinzip möglich. „Stand with us“ , gegründet in den USA, betreibt mittlerweile Büros weltweit und ist stolz darauf jährlich einige Tausend Gäste begrüßen zu dürfen, die zu ihnen kommen, um zu lernen, mit welchen relativ einfachen Mitteln es möglich ist, die Interessen Israels in der Welt zu vertreten.
Ph.D. Hillel Neuer von UN watch hat es zu seiner Aufgabe gemacht, überall da genau hinzuschauen und hinzuzeigen, wo die Menschenrechte innerhalb der UN, und da vor allem innerhalb des UN Menschrechtsrates missachtet werden. Er berichtete von einer Schlüsselszene, als er in Genf anlässlich einer Sitzung des Menschenrechtsrates auf Eli Wiesel zuging und sich gleichzeitig eine andere Gruppe näherte. Völlig schockiert musste er zur Kenntnis nehmen, dass die Gruppe „Nazi, Nazi“ skandierte und damit niemand anderen meinte als Eli Wiesel….. Dies war zu einer Zeit, als Muhammar al-Gaddafi dem UN Menschenrechtsrat vorsaß.
Er verurteilte die UN und ihre Gremien, bei jeder einzelnen Sitzung Israel auf der Agenda zu haben. Und, darüber hinaus, einen großen Teil der UN Resolutionen gegen Israel zu verabschieden. Allerdings, so räumte er ein, ist der Grund nicht zuletzt darin zu suchen, dass in den einzelnen Gremien die muslimischen Länder deutlich eine Mehrheit darstellen.
Um so wichtiger ist es, „am Ball zu bleiben“ und sehr kritisch jede Aktivität, vor allem des Sicherheits- und Menschenrechtsrates, aber auch der UNESCO zu verfolgen und darauf mit entsprechenden Gegendarstellungen zu reagieren.
Das eher düstere Szenario von Hillel Neuer über die Einstellungen der Menschen gegenüber Israel ist, dass ca., 20% pro-israelisch sind, weitere 20% anti-israelisch und 60% unentschieden. Und, so sein Rückschluss, diese 60% sind es, die erreicht werden müssen. In der Schweiz sind, so ergab eine Analyse durch Michel Wyss (AUDIATUR) sind es gerade zwei (!) Printmedien, die als israelfreundlich zu bewerten sind.
Von Esther Scheiner
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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