In ganz Israel findet man dazu die entsprechenden Lokalitäten, in den Städten manchmal etwas versteckt mitten in einem Industriegebiet. Erwischt man den falschen Eingang, kann es sein, dass man meint, sich in der Adresse geirrt zu haben, so verwinkelt und dunkel ist es da. Steht man allerdings auf dem Parkplatz zum richtigen Eingang, so glaubt man zu träumen. Eine Kunstwelt öffnet sich, vom kleinen Park, der in bevorzugt diffus-grünes Licht getaucht ist, bis zu leise plätschernden Brunnen, Vogelstimmen aus Büschen und Bäumen gibt es alles. Die Partyhalle übt nur am Abend einen gewissen Reiz aus, wenn sie entsprechend des Anlasses hergerichtet wurde. Unabdingbar ist ein großer Garten, Israel ist das Land der Außenaktivitäten, dort findet zumeist der Empfang statt. Und, wenn die Party anlässlich einer Hochzeit stattfindet, auch die Chuppa, die eigentliche Trauung. In ländlichen Regionen sind diese Räumlichkeiten entweder Teil eines Kibbutz, oder werden einfach von innovativen Unternehmern irgendwo mitten in den Pampas betrieben.
Wichtig sind zwei Voraussetzungen: ein großer Parkplatz und gute, sehr gute Sicherheitsvorkehrungen.
In den letzten Jahrzehnten wurden solche familiären Großanlässe leider immer wieder von palästinensischen Terroristen zum Ziel ihrer Anschläge gemacht. Die Ziele sind sogenannte weiche Ziele, unbewaffnete Zivilisten, Frauen und immer Kinder.
Im
Dezember 2013 plante eine Terrorgruppe aus Ostjerusalem, vier junge Männer, palästinensische Araber, zwischen 19 und 21 Jahren, wieder ein solches Blutbad anzurichten. Dazu kauften sie bei einem illegalen Waffenhändler speziell kleine Uzis im Wert von mehr als 10.000 Euro. Diese Waffen stammen immer aus Überfällen oder sind gestohlen.
Der Ort des Anschlages war perfekt geplant. Bayit VeGan ist ein religiös geprägter Stadtteil von Jerusalem. Die Idee war, getarnt als ultraorthodoxe Juden bei einer entsprechenden Veranstaltung einzudringen und unter den anwesenden, zumeist ultraorthodoxen Gästen, oft zwischen 800 und 1500, ein Blutbad anzurichten.
Zwei der Terroristen hatten im Dezember die Räumlichkeiten problemlos ausspionieren können, ganz legal, während ihrer Arbeitszeit in der Lokalität.
Wie es den Sicherheitsbehörden gelang, den geplanten Anschlag früh genug aufzudecken, ob es Diskussionen innerhalb der Gruppe waren, die sie unaufmerksam werden ließ, ob es sensibilisierte Mitbürger waren, die etwas Auffälliges meldeten, ob es der Inlandgeheimdienst Shin Bet war, der durch den Film „The gatekeepers“ in seiner deutschen Übersetzung „Töte zuerst“ international ins Kreuzfeuer der Kritik geriet, all das ist letztendlich egal.
Wichtig ist, dass ein grauenhafter Anschlag verhindert wurde und dass die Terroristen ihrem Prozess im Gefängnis entgegensehen.
Geständig waren sie bereits:
„Ouisat und Abidat“, zwei der Terroristen, „entschieden sich im Dezember 2013, dass sie einen auf nationalistischen Gründen basierenden Anschlag gegen israelische Zivilisten in Jerusalem durchführen würden. Dieser Anschlag sollte in Koordination mit anderen Terror Gruppen durchgeführt werden.“ So steht es in der Anklageschrift.
Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht in wenigen Jahren wieder als „Geste des guten Willens“ im Zuge irgendwelcher Verhandlungen freigelassen werden.
Von Esther Scheiner
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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