(„Der Feldherr“ von Reichspressechef Dr. Dietrich – im Originaltext aus dem Oberkommando der Wehrmacht.)
Als in jener denkwürdigen Nacht vom 24. – 25. Juni um 1:35 Uhr, nachdem das Niederländische Dankgebet und das Läuten der Glocken verklungen waren, Generaloberst Keitel sich am Tisch des Führers erhob, um – ergriffen von der Größe der Stunde – den Gefühlen aller im Hauptquartier Anwesenden Ausdruck zu geben durch ein dreifaches Sieg Heil auf den Führer, „den siegreichen Feldherrn der größten Vernichtungsschlachten der Geschichte“ da wußten wir alle, daß dieses Wort des Gedenkens des Führers im Augenblick des Sieges aus dem Herzen des ganzen deutschen Volkes gesprochen war.
Und als dann der Führer – auf tiefste bewegt in diesem Augenblick schicksalhafter Erfüllung – den Dank an seine Soldaten zurückgab durch ein dreifaches Heil auf die siegreiche deutsche Wehrmacht, da empfanden wir es mit ganz besonderer Eindringlichkeit, wie tief der Führer mit dieser seiner Wehrmacht verbunden ist. Wie Führer und Volk im nationalsozialistischen Deutschland eine gewachsene Einheit sind, so sind nun auch Führer und Wehrmacht zu einer auf Tod und Leben verschworenen Gemeinschaft geworden. Als oberster Befehlshaber hat der Führer diese einzigartige Wehrmacht des nationalsozialistischen Reiches geschaffen, und als Feldherr hat er sie dann gegen den Feind geführt.
Mit ihr schlug er in zwei großen Feldzügen in einem Siegeszug ohnegleichen die Schlachten von Kutno und Warschau, von Flandern, an der Seine und in Elsaß-Lothringen. Mit Stahl und Eisen wurden Führer und Wehrmacht zusammengeschweißt, im Feuer wurde ihre Einheit erhärtet, und mit dem Blut unserer Gefallenen ist sie besiegelt worden. Von den Schlachtfeldern Europas geht sie mit unsterblichen Ruhm bedeckt für alle Zeiten unlösbar zurück. Was Deutschlands Wehrmacht unter der genialen Führung ihres Obersten Befehlshabers leistete, hat die Bewunderung der ganzen Welt erregt. Dieses Wunder ist nur zu begreifen, wenn man seine Voraussetzungen betrachtet: Es konnte vollbracht werden, weil die besten Soldaten der Erde von dem überragendsten und entschlußfreudigsten Feldherrn geführt wurden!
Wie ein Cäsar seine Legionen und ein Napoleon seine Garden fand, so stand dem Führer für seine einzigartigen Taten das erste soldatische Volk zur Verfügung. Nach seinem Bild und den kraftvollen Prinzipien der nationalsozialistischen Weltanschauung hatte er sich erst dieses Volk und dann aus ihm seine Wehrmacht geformt. Unter seinen Händen war dieses glänzendste Kriegsinstrument aller Zeiten mit seinen wunderbaren Waffen geschaffen worden. Er kannte die überragende Führerqualität seine Generale und Offiziere. Er beherrschte dieses Instrument in seinem Aufbau, in seiner Organisation und Ausübung bis ins einzelne, er wußte die Kräfte und Fähigkeiten ebenso genau abzuschätzen, wie er die Stärke und die Schwäche seiner Gegner kannte. So konnte eine überlegene Feldherrnkunst dieser Wehrmacht auch die kühnste Aufgabe zutrauen und Schlachten mit ihr schlagen, deren Erfolge und Auswirkungen anderen Völkern nur als Wunder begreiflich sein mögen. Eine neue Zeit prägt neue Begriffe.
Früher gab es einen Schwertadel, Waffenkönige und Soldatenkaiser. Heute wird die militärische Kraft der Nationen nur aus volkhafter Verbundenheit und revolutionärer Synthese geboren. Der Führer ist der erste Soldat seines Volkes, und deshalb ist er auch der alles überragende Feldherr des totalen Krieges. Er hat eine Revolution nicht nur im sozialen und politischem Leben, sondern auch in der Kriegsführung gemacht. Er hat sowohl ihren Geist wie ihre Technik revolutioniert. Mit seinen Armeen, mit seinen Luftflotten und Panzerdivisionen marschieren heute auch die Ideen und der Heroismus einer neuen Zeit. Und wie er aus einem neuen Volk eine neue Wehrmacht schuf, um sie mit seinen Idealen zu erfüllen, so hat er als Schöpfer der modernen Propaganda dem Reich auch die geistige Waffe geschmiedet, um das Herz des Volkes immer wieder an dem unsterblichen Heldentum seiner Soldaten zu entflammen.
Er wußte, daß – um in einem Krieg der Völker zu siegen – es nicht nur der Panzerung aus Stahl und Beton bedarf, sondern auch der Stärke der Herzen und der Kraft der Seelen. Auch diese seelische Rüstung hat der Führer seinem Volk gegeben, bevor er die Herausforderung der Plutokraten zu diesem schicksalhaften Waffengang und die Neugestaltung Europas annahm. – Der totale Krieg erfordert die totale Führung. In der Person des Führers vereinigen sich alle ihre Elemente als Volksführer, Staatsmann und Feldherr in gleicher Genialität zu innerer Geschlossenheit. Der Wirkungskreis des Führers im Krieg ist das Führerhauptquartier. Militärische Gründe verbieten es im Augenblick, die örtliche Lage und den mannigfaltigen räumlichen Wechsel des Führerhauptquartiers im Westen der Öffentlichkeit bekanntzugeben. Erst in späterer Zeit werden hier durch nähere Angaben, durch Schilderung der Arbeitsweise und der Einzelheiten der Organisationen Vorstellung und Wirklichkeit miteinander in Einklang gebracht werden.
Es mag für heute genügen zu sagen: Das Führerhauptquartier war immer dort, wo es jeweils zum entsprechenden Zeitpunkt sein mußte, es war immer an der Stelle, an der die zentrale Leitung der großen operativen Kampfhandlungen und die kürzeste Verbindung zu den Hauptstoßrichtungen der Armeen seine Lage bestimmte. Einige Decknamen wie „Felsennest“ und „Wolfsschlucht“ mögen dabei Erwähnung finden. Das Führerhauptquartier ist streng militärisch organisiert und geleitet, umfaßt aber neben dem Oberkommando der Wehrmacht auch den politischen und persönlichen Führungsstab des Führers. Der Führer hat bekanntlich in seiner Umgebung das Prinzip der kleinstmöglichen Arbeitsstäbe, er ist der geschworene Feind jeder Überorganisation. Mit einem kleinen Kreis persönlicher Mitarbeiter und Verbindungsmänner hielt er während des Feldzuges im Westen, hier von seinem Führerhauptquartier aus, in jedem Augenblick das Geschick der Nation in Händen.
In täglichen, ja stündlichen Lagebesprechungen mit dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, mit dessen wenigen Stabsoffizieren und seinen militärischen Adjudanten leitete er in letzter entscheidender Instanz die gewaltigen Operationen, ließ er seine Befehle den Chefs der Wehrmachtsteile in ihre Hauptquartiere übermitteln. Die großen, von höchster Verantwortung erfüllten Führungsaufgaben der Oberkommandierenden der Luftwaffe, des Heeres und der Kriegsmarine zu würdigen, würden den Rahmen dieses Artikels überschreiten. Von Zeit zu Zeit, in besonders wichtigen Fällen und vor hochbedeutsamen Entscheidungen, suchten Reichsmarschall Göring, Generalfeldmarschall von Brauchitsch und Großadmiral Raeder persönlich den Führer in seinem Hauptquartier auf, um Bericht zu erstatten und um die Schlachtpläne und Operationen mit ihm durchzusprechen, während der Führer sich auch unmittelbar zu den Armeestäben begab, wenn es die Lage erforderlich machte.
Andererseits sah man den Stellvertreter des Führers, Rudolf Hess, Reichsaußenminister von Ribbentrop, Reichsminister Dr. Goebbels, Reichsinnenminister Dr. Frick, den Chef der Reichskanzlei, Minister Lammers, Reichsführer Himmler und eine Reihe anderer verantwortlicher Ressortleiter wiederholt im Führerhauptquartier, um die Direktiven des Führers für ihren Arbeitsbereich persönlich entgegenzunehmen. So ist das Führerhauptquartier die Kommandostelle der totalen Führung im Kriege, gleichsam ist hier Beobachtungsturm und das Schaltwerk der zentralen Befehlsgebung. In ihr laufen alle Fäden zusammen. Hier erhält der Führer von früh bis spät, bei Tag und Nacht alle Nachrichten militärischen und politischen Charakters, hier erreichen ihn durch eine bis ins feinste durchgebildete Nachrichtenorganisation in jedem Augenblick die Pressemeldungen der ganzen Welt. Von hier aus leitet der Führer die gewaltigen Vernichtungsschlachten dieses Krieges, die Europas Schicksal entscheiden. Von hier aus gibt er seine außenpolitischen Konzeptionen, seine innerpoltischen Weisungen, seine Anordnungen für die Partei, seine Propagandadirektiven und die Sprachregelungen für die Presse.
Es ist ein Führerhauptquartier im wahrsten Sinne des Wortes, ein Hauptquartier, von dem aus Weltgeschichte gemacht wird.
Noch Fragen..? Ich habe keine mehr. Heutzutage würde man diesen Spinner in eine geschlossene Anstalt einweisen lassen. Und dennoch: Die braune Brut wächst wieder nach in Deutschland und in den neuen Bundesländern sind sie aktiver denn je. Unverhohlen heben sie die Hand zum „Deutschen Gruß“ und bedrohen ihre Mitbürger. Und was macht die Politik: Sie versagt auf ganzer Linie!
Von Rolf von Ameln
Redaktion Israel-Nachrichten.org
Rolf von Ameln ist Bestsellerautor und war über 20 Jahre Auslandskorrespondent der in Tel Aviv erschienenen Printausgabe der Israel Nachrichten.
Eine Auswahl seiner Bücher finden Sie hier: Von Tel Aviv nach Beirut
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