LIVE-TV: Netanyahu erhält als erster Israeli den Pfizer COVID-19-Impfstoff

„Ich glaube an diesen Impfstoff“, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, bevor er am Samstagabend eine Injektion der Pfizer / BioNTech-Dosis erhielt.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wurde am Samstag im Live-Fernsehen gegen das Coronavirus geimpft und war damit der erste Israeli und einer der führenden Politiker der Welt, der geimpft wurde.

Israel wird ab Sonntag mit der Impfung seiner Gesundheitshelfer und Bewohner von Pflegeheimen beginnen. Netanyahu sagte, er wolle der erste Empfänger des Landes sein, der ein persönliches Beispiel gibt und die Israelis ermutigt, den Schuss zu bekommen. Der US-Vizepräsident Mike Pence wurde am Freitag geimpft, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in COVID-19-Impfstoffe zu stärken.

„Ich glaube an diesen Impfstoff“, sagte der Premier, bevor er die Injektion der Pfizer / BioNTech-Dosis im Sheba Medical Center in der Nähe von Tel Aviv erhielt. Netanyahu krempelte den rechten Ärmel seines schwarzen Kurzarmhemdes hoch und wartete einige Minuten, bevor er die Injektion erhielt. Er nannte es einen „aufregenden Moment“, der Israel auf den Weg bringen würde, zu seinen normalen Routinen zurückzukehren.

Nach Erhalt seiner Impfung wurde Netanyahu eine halbe Stunde lang beobachtet, um mögliche allergische Reaktionen festzustellen. Danach erklärte er Reportern, er sei entschlossen, das Land aus der Coronavirus-Krise herauszuführen.

Auch Israels Gesundheitsminister Yuli Edelstein wurde am Samstag geimpft. Andere israelische Politiker, darunter Präsident Reuven Rivlin, sollten am Sonntag zusammen mit Mitarbeitern des Gesundheitswesens an vorderster Front nachziehen. Die Impfkampagne soll in den kommenden Wochen auf die breite Öffentlichkeit ausgeweitet werden.

Netanyahu sagte, die Regierung habe ausreichend Dosen für Israels 9 Millionen Menschen von Pfizer und Moderna erhalten, deren Impfstoff die US-Behörden diese Woche für den Notfall zugelassen haben.

Umfragen haben jedoch gezeigt, dass viele Israelis nicht bereit sind, sofort Impfungen zu erhalten.

Israel hat im Kampf gegen das Virus gemischte Ergebnisse erzielt. Netanyahu wurde im Frühjahr dafür gelobt, dass er Grenzen geschlossen und das Land schnell gesperrt hat. Dies hat die Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen, aber die Infektionsraten gesenkt.

Die Wiedereröffnung führte jedoch zu bestätigten Fällen, die im Spätsommer in die Höhe schossen und zu einem der schlimmsten Ausbrüche in der Welt führten. Eine zweite landesweite Sperrung wurde seitdem nur teilweise aufgehoben, da in den täglich gemeldeten Fällen ein neuer Anstieg zu verzeichnen war. Die Arbeitslosigkeit bleibt zweistellig.

Israel hat seit Beginn der Pandemie mehr als 366.000 bestätigte Fälle und mehr als 3.000 virusbedingte Todesfälle gemeldet. Das Land verzeichnet derzeit fast 3.000 neue Fälle pro Tag und Beamte haben begonnen, über die Möglichkeit einer dritten landesweiten Sperrung zu debattieren, um den Ausbruch unter Kontrolle zu bringen.

Israel hat mit Pfizer eine Vereinbarung getroffen, um 8 Millionen Dosen des Impfstoffs des US-amerikanischen Pharmaunternehmens zu sichern – genug, um fast die Hälfte der israelischen Bevölkerung abzudecken, da jede Person zwei Impfdosen benötigt. Netanyahu hatte sich mehrmals persönlich an Pfizer-Chef Albert Bourla gewandt, einschließlich eines Telefonanrufs um 2 Uhr morgens.

Er dankte Bourla am Samstag und nannte den Pfizer-Chef „meinen neuen persönlichen Freund“.

Israel verfügt über mobile Impfgeräte mit Kühlschränken, mit denen die Pfizer-Impfstoffe auf den erforderlichen minus 70 Grad Celsius gehalten werden können.

Israel hat Anfang dieses Monats eine separate Vereinbarung mit Moderna getroffen, 6 Millionen Dosen seines Impfstoffs zu kaufen – genug für weitere 3 Millionen Israelis. Beamte erwarten, über 60.000 Dosen pro Tag verabreichen zu können.

AP/IN-Redaktion

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