Juden in der Schweiz sind besorgt über den zunehmenden Antisemitismus während der Covid-19-Pandemie, sagt die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA). Sie will dies mit Bildung und Dialog bekämpfen.
Wenn Menschen unsicher sind, tauchen sogar alte Verschwörungstheorien wieder auf, sagte Dina Wyler, Geschäftsführerin der Zürcher Stiftung, in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung.
Ein Sündenbock hilft den Menschen, mit einem Gefühl der Ohnmacht umzugehen, sagte sie. „Leider ist dieser Sündenbock oft jüdisch. Dies geht zurück auf alte, tief verwurzelte Ideen, die in einer Krise zum Vorschein kommen, sagte Wyler. „Der Antisemitismus ist nie verschwunden. Aber er wurde sozial weniger akzeptabel. Jetzt haben sich die Grenzen dessen, was man sagen kann, verschoben“, sagte sie.
Die Juden in der Schweiz betrachten Antisemitismus als ein großes Problem. Die meisten Berichte an die Stiftung betrafen Sachschäden und beleidigende Aussagen. „Körperliche Gewalt wie in Deutschland ist in der Schweiz sehr selten.“
Wyler fordert Dialog, Bildung und klare Antworten auf Antisemitismus. „Als in den letzten Wochen Menschen mit gelben jüdischen Abzeichen bei Anti-Coronavirus-Kundgebungen in Zürich, Basel und Lachen erschienen, hätten die anderen Demonstranten reagieren sollen. Sie hätten klarstellen sollen, dass der Vergleich von staatlich organisiertem Völkermord mit Restaurantschließungen und Masken tragenden Personen zu weit geht “, fügte sie hinzu.
IN-Redaktion
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.