DAGESH. Jüdische Kunst im Kontext, eine Initiative der Leo Baeck Foundation (LBF), baut einen pädagogischen Schwerpunkt auf. „DAGESH on Tour“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Projekt richtet sich an junge Menschen zwischen 12 und 19 Jahren. Im Rahmen von ein- bis mehrtägigen Workshops in Schulen, Jugend- Kunst- und Kultureinrichtungen können Schüler*innen gemeinsam mit jüdischen Künstler*innen und anhand deren Kunst über persönliche und gesellschaftliche Fragen ins Gespräch kommen. „DAGESH on Tour“ nutzt die Stärken der Künste, gewohnte Denk- und Handlungsmuster zu hinterfragen und zu verändern. Durch die Begegnung und den Austausch mit geschulten Künstler*innen vermittelt „DAGESH on Tour“ Wissen, zeigtunbekannte Narrative heutigen jüdischen Lebens und soll dabei Stereotype, Vorurteile sowie Antisemitismus abbauen. Ein weiteres Ziel des Programms ist es, kommunikative Prozesse für ein vielfältiges Zusammenleben in Gang zu setzen.
„Jüdisches Leben in Deutschland ist heute enorm pluralistisch. Es ist religiös wie kulturell, divers, mehrsprachig und durch unterschiedliche Migrationsbewegungen geprägt. Dieser Reichtum wird innerhalb von Bildungseinrichtungen selten angemessen komplex reflektiert. Gerade die Kunst ist mit ihrer Intensität, Unmittelbarkeit und Radikalität bestens geeignet, um mit jungen Menschen brennende Fragen zu bearbeiten. Wir haben in den letzten Jahren ein exzellentes Netzwerk junger Künstler*innen aufgebaut, das wir jetzt für die Bildungsarbeit fruchtbar machen“, erläutert Jo Frank, Programmleiter von DAGESH und Director of Development der Leo Baeck Foundation.
„Bildung, Begegnung und Austausch sind in Zeiten von zunehmendem Populismus und immer offener gezeigtem Antisemitismus wichtiger denn je. Deshalb freue ich mich, dass wir als Bundesministerium für Bildung und Forschung mit ‚DAGESH on Tour‘ ein Bildungsprogramm fördern, das auf innovative Weise die Kunst in den Mittelpunkt einer Auseinandersetzung mit jüdischen Perspektiven rückt. Zudem bauen wir in diesem Jahr die wissenschaftliche Forschung zu Antisemitismus mit einer neuen Förderrichtlinie aus. Das ist wichtig, um die Ursachen von Antisemitismus zu untersuchen und geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln“, erklärt Christian Luft, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung.
„Wir laden Schüler*innen dazu ein, gemeinsam mit Künstler*innen neue Wege zur Selbstreflexion und Selbstermächtigung zu erforschen und Fragen zur gesellschaftlichen Mitgestaltung auszuloten. Unsere Arbeit zielt auf die gegenseitige Anerkennung sowie auf die Frage, wie wir zusammenleben wollen“, erläutert Julia Y. Alfandari, Programmkoordinatorin von DAGESH.
Zur Vermittlung zeitgenössischer jüdischer Positionen produziert DAGESH Video-Portraits, in denen Kunstschaffende wie Sasha Marianna Salzmann, Noam Brusilovsky oder Mirna Funk ihre Arbeit vorstellen und über Identitäten, Allianzen, Erfahrungen als Minderheit in der Mehrheitsgesellschaft oder Debatten zwischen verschiedenen Minderheiten reflektieren.
Die Portraits werden auf der DAGESH-Webseite sowie auf YouTube, Instagram und Facebook publiziert.
Weitere Informationen:
www.dagesh.de/
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Hintergrundinformationen:
Seit seiner Gründung 2016 ist DAGESH an der Schnittstelle zwischen kultureller und politischer Bildungsarbeit aktiv. Mit Ausstellungen wie „Looking Back – Thinking Ahead“ (2019; Galerie Freiraum in der Box), Lesungen, Kunst- und Literaturfestivals wie „Verquere Verortungen. Festival jüdischer Literaturen“ (2019; Literaturhaus Berlin), dem DAGESH-Kunstpreis und Kooperationen mit dem Jüdischen Filmfestival Berlin & Brandenburg, dem Literaturhaus Berlin oder dem Jüdischen Museum Berlin setzte DAGESH neue Akzente und gestaltete den Diskurs um jüdische Gegenwartskünste mit.
DAGESH fördert innovative Kunstprojekte und multimediale künstlerische Kooperationen, sensibilisiert die etablierte Kunstwelt für jüdische Perspektiven und jüdische Überlieferungen und schafft einen kreativen Austausch zwischen unterschiedlichen, jüdischen wie nicht-jüdischen, partikularen wie globalen Kunstformen und -traditionen. Ziel ist es, anhand künstlerischer Arbeiten und Auseinandersetzungen unterschiedlicher jüdischer Perspektiven und Positionen auf unsere Gesellschaft die Lücke zur Gegenwart jüdischen Lebens zu schließen.
DAGESH ist ein Programm der Leo Baeck Foundation (LBF). Die vorwiegend operative Stiftung mit Sitz in Berlin entwickelt Projekte im Bereich der jüdischen Bildung und Theologie und setzt diese um. Zu ihren Institutionen gehören u. a. das Abraham Geiger Kolleg, das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk und Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch.
Stephanie Haerdle
DAGESH – Presse & Kommunikation
c/o Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk e.V. / Postfach 210320 / 10503 Berlin
Telefon (030) 31998170-24 / haerdle@dagesh.de
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