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Der Synagogen-Schütze von Halle nach Flucht aus dem Gefängnis erneut verhaftet

Der bewaffnete Neo-Nazi, der während des Jom-Kippur-Gottesdienstes Ende 2019 eine Synagoge in Halle angegriffen hat, wurde von den deutschen Behörden nach einem Fluchtversuch erneut verhaftet.

Stephan Balliet, der Synagogen-Schütze von Halle Deutschland. Foto: screenshot

Stephan Balliet kletterte am Samstag letzter Woche bei einem Spaziergang durch den Gefängnishof auf einen drei Meter hohen Zaun, wurde jedoch kurz darauf gefasst und wieder in Gewahrsam genommen. Bis Mittwoch war er in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht worden.

„Ich bin wirklich sprachlos“, sagte Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Halle, gegenüber der Jüdischen Allgemeinen. „Was da passiert ist, war für mich sehr böse und eine unerwartete Überraschung. Es ist wahrscheinlich nicht überraschend, dass der Angreifer versuchen würde zu fliehen, aber die Tatsache, dass er dazu in der Lage gewesen wäre, ist das Problem.“

Die Justizministerin im Bundesland Sachsen-Anhalt, Anne-Marie Keding, bezeichnete den Vorfall in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur als „schrecklich“ und fügte hinzu: „Es muss Konsequenzen geben.“

Während des Gottesdienstes an Jom Kippur im vergangenen Oktober befanden sich rund 50 Menschen in der Hallener-Synagoge, als der Angreifer versucht hatte, sich in das Gebäude zu schießen.

Als er dazu nicht in der Lage war, ermordete er zwei Personen, von denen angenommen wurde, dass sie zufällig ausgewählt wurden – eine Frau, die er erschossen hatte, als sie vorbeiging und einen Angestellten eines Kebab-Ladens, zu dem er Augenblicke später fuhr.

Ende April wurde Balliet unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt. Sein Prozess wird voraussichtlich in diesem Sommer beginnen.

Antisemitische Verbrechen haben in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen. Kürzlich veröffentlichte Zahlen ergaben, dass die Polizei 2019 2.032 antisemitische Verbrechen, darunter zwei Morde, registriert hat.

Die Gesamtzahl ist gegenüber 2018 um 13% gestiegen und die landesweit höchste Anzahl antisemitischer Verbrechen seit 2001.

JTA/IN-Redaktion

 

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Von am 05/06/2020. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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