Der deutsche Bundeskommissar zur Bekämpfung des Antisemitismus, Dr. Felix Klein, hat erklärt, er sehe keinen Grund, sich bei der Akademikerin Achille Mbembe, einer Unterstützerin des BDS, zu entschuldigen, nachdem er es abgelehnt hatte, die Eröffnungsrede bei einer großen internationalen Kulturveranstaltung zu halten. Das Festival findet jedes Jahr in der Stadt Bochum statt.
Mbembes Argumente erfüllten die Kriterien des israelischen Antisemitismus und sie sollte sich nicht wundern, dass sie herausgefordert wird, wenn sie antisemitische Klischees verwendet, sagte Felix Klein gegenüber der deutschen Wochenzeitung Die Zeit und fügte hinzu, dass seine Kritik an Mbembe nicht in die wissenschaftliche Freiheit eingegriffen habe.
„Meine Aufgabe ist es, staatliche Akteure im Kampf gegen Antisemitismus zu koordinieren und eine Debatte einzuleiten“, erklärte Klein und betonte, dass er „keinen Grund“ für eine Entschuldigung sehe.
Mbembe, ein in Südafrika geborener Politikwissenschaftler aus Kamerun, wurde beschuldigt, den Holocaust relativiert zu haben und die BDS-Bewegung zu unterstützen, die vom Deutschen Bundestag 2019 in einer Resolution als antisemitisch „in ihren Motiven und Handlungen“ eingestuft wurde.
Klein ging auch auf eine internationale Petition von Wissenschaftlern ein, in der sein „Rücktritt“ gefordert wurde und äußerte Bedenken, hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen postkolonialen Studien und Antisemitismus. „Einige dieser Theorien stehen in direkter Konfrontation mit der deutschen Erinnerungskultur, die ich als Errungenschaft betrachte.“
„Es ist möglich, dass Menschen in anderen Ländern weniger für dieses Problem sensibilisiert sind, aber wenn aus Sicht der deutschen Gesellschaft etwas nicht stimmt, wird es nicht richtig, nur weil es von außen kommt“, fügte Klein hinzu.
Zahlreiche Wissenschaftler und Organisationen der Zivilgesellschaft, wie der Zentralrat der Juden in Deutschland, haben ihre Unterstützung für Felix Klein zum Ausdruck gebracht.
„Ein Kommissar zur Bekämpfung des Antisemitismus sollte in der Lage sein, eine sinnvolle Diskussion zu fördern“, schloss Klein und fügte hinzu, dass Mbembe sich aufgrund seiner Kritik von einem pauschalen Boykott Israels distanziert habe.
IN-Redaktion
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.