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Ein deutscher Verlag gibt chinesischen Bedrohungen nach

„Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe das Rennen beendet, ich habe den Glauben bewahrt“. Es ist ein Zitat aus dem Neuen Testament, und die letzte Seite aus dem Tagebuch der Schriftstellerin Wang Fang, im Volksmund als Fang Fang bekannt.

Seit Beginn der Pandemie-Quarantäne in Wuhan hat Fang, diese hervorragende Schriftstellerin, die Präsidentin der Hubei Writers Association war, ihr „Tagebuch aus Wuhan“ geführt. Sechzig Einträge, die in ein Buch fließen, in dem nicht nur das Opfer von Ärzten und Freiwilligen, sondern auch die Fehler des Regimes erzählt werden.

Wang Fang Diary Original Cover und das (zensierte) Blanko Cover des Verlag Hoffmann und Campe heute.

In China ist Fang inzwischen eine „Lügnerin“, eine „Verräterin“ geworden, die „ihr Land diskreditiert“ und Morddrohungen erhält.

Mitte April gaben der deutsche Verlag Hoffmann und Campe und die angelsächsische HarperCollins Verlag ihre Absicht bekannt, das Tagebuch noch in diesem Sommer zu veröffentlichen. Der internationale Sender Deutsche Welle berichtet nun, dass das Originalcover der deutschen Ausgabe des „Tagebuchs“ zurückgezogen wurde.

Hoffmann und Campe hat eine glorreiche Geschichte und hatte Heinrich Heine und Karl Ludwig Börne unter seinen frühen Autoren.

Das Cover, das auf der Website des Herausgebers und bei Amazon verbreitet wurde, war ursprünglich ein roter Hintergrund mit schwarzen und gelben Zeichen und dem kühnen Design einer schwarzen Maske. Der Untertitel lautete: „Das verbotene Tagebuch aus der Stadt, in der die Corona-Krise begann.“

Die chinesischen sozialen Medien hatte den Verlag Hoffmann und Campe wegen der Herausgabe scharf kritisiert und behauptet, dass das Cover westliche Vorurteile gegen China widerspiegelte. Bis heute ist das Cover von der Website des Verlags und von Amazon verschwunden und wir warten darauf, dass das ein neues erscheint.

Der Verlag Hoffmann und Campe teilte der Deutschen Welle mit, dass er sich bei der Gestaltung des Covers nicht mit dem Autor beraten habe. Und der Verlag gab zu, dass er aus Vorsicht gehandelt habe.

Es gibt ungefähr zwanzig Journalisten, Blogger, Aktivisten, Universitätsprofessoren und Ärzte, die in den letzten drei Monaten verschwunden sind. Alle haben erzählt, was in Wuhan vor sich ging.

Was für ein finsterer Witz ist es, wenn die westliche Selbstzensur der chinesischen Staats-Zensur folgt.

IN-Redaktion

 

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Von am 05/05/2020. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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