Wenn die Synagogen in den kommenden Wochen in Deutschland wiedereröffnet werden, wird es keine Händedrucke, keine Umarmungen und kein Vorführen mit der Thora geben, einer Hauptstütze der Schabbatdienste.
Dies entspricht den Regeln, die am Freitag vom Zentralrat der Juden in Deutschland, dem Dachverband für rund 100 Synagogen und 100.000 Mitglieder jüdischer Gemeinden im ganzen Land, veröffentlicht wurden.
Die Gruppe schuf die Regeln, nachdem Regierungsbeamte sagten, dass mit dem Niedergang neuer Coronavirus-Fälle im Land Synagogen und andere Gotteshäuser wiedereröffnet werden könnten – vielleicht schon am 5. Mai.
Die Dienstleistungen werden jedoch nicht die gleichen sein wie zuvor. Die soziale Distanzierung wird fortgesetzt, in der Hoffnung, das Virus in Schach zu halten und einige Kernkomponenten der Dienste werden nicht möglich sein. Ein mögliches Zeichen dafür, was Synagogen in anderen Ländern erleben werden, wenn dort begrenzte Versammlungen möglich werden.
„Für uns Juden ist dies das erste Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, dass die Religionsfreiheit eingeschränkt ist“, sagte Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats, in einem Aufsatz, der am Donnerstag in der Jüdischen Allgemeinen veröffentlicht wurde. Die Türen der Synagogen werden sich vielleicht bald wieder öffnen, aber: „Wir müssen uns ändern: Auf lange Sicht werden unsere Gebetsdienste anders sein als wir es gewohnt sind.“
Zu den Regeln, die mit Hilfe der orthodoxen und liberalen Rabbinerkonferenzen Deutschlands, sowie der regionalen jüdischen Vereinigungen und größeren Gemeinden erstellt wurden, gehören:
Der Rat empfahl außerdem, dass diejenigen, die an Gottesdiensten teilnehmen möchten, sich im Voraus bei ihren Synagogen registrieren lassen und dass Teilnehmerlisten erstellt werden, um die Verfolgung von Infektionsketten zu unterstützen, falls jemand krank wird.
„Es ist wichtig, nicht zu jammern und sich über die Einschränkungen zu beschweren“, sagte Schuster in seinen Kommentaren der jüdischen Wochenzeitung. „Es ist besser, in einer kleinen Gemeinde mit einer Maske dem Kantor in der Synagoge zuzuhören, als allein zu Hause zu sitzen.“
IN-Redaktion
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.