Im April 1945 wurden in Deutschland die Konzentrationslager Bergen-Belsen, Sachsenhausen und Ravensbrück von allierten Truppen befreit. Für Zehntausende inhaftierte, war es die Rettung vor der Ermordung durch die Nazis.
Die Gedenkfeiern konnten in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nur in kleinem Rahmen stattfinden. In der Gedenkstätte Bergen-Belsen nahe Celle, erinnerten Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und andere Landespolitiker sowie Vertreter jüdischer Gemeinden in einer nicht öffentlichen Veranstaltung an die Befreiung des Lagers. Neben Weil legte unter anderem der Landesverbands-Vorsitzende jüdischer Gemeinden, Michael Fürst, einen Kranz an der Inschriftenwand der Gedenkstätte ab, die an die Opfer des KZ erinnert.
Im Konzentrationslager Bergen-Belsen in der Lüneburger Heide starben von 1939 bis 1945 mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene durch Gewalt der SS oder an Hunger und Seuchen. Zu den Opfern gehörte auch das durch sein Tagebuch später weltberühmt gewordene jüdische Mädchen Anne Frank (1929-1945) und ihre Schwester Margot, die im März 1945 an Typhus starben. Das Lager wurde am 15. April 1945 durch britische Truppen befreit. Sie fanden Zehntausende ausgehungerte und todkranke Menschen und Tausende unbestattete Leichen vor.
Der Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück durch die Rote Armee wurde mit einem christlich-jüdischen Gottesdienst in der Berliner Gedenkkirche Maria Regina Martyrum und einem „Virtuellen 75. Jahrestag“ im Internet gedacht. Ursprünglich wollten rund 60 Überlebende zu den Veranstaltungen anreisen. Stattdessen wurden ihre Videobotschaften und Aussagen von Politikern auf den Social-Media-Kanälen und auf den Webseiten der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten veröffentlicht.
Die Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück wurden am 22. und 23. April 1945 von der sowjetischen Armee befreit. Im KZ Sachsenhausen waren bis dahin mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, Zehntausende starben. Das KZ Ravensbrück war das größte Konzentrationslager für Frauen während der Herrschaft der Nationalsozialisten. Von 1939 bis 1945 waren dort mehr als 130.000 Frauen inhaftiert. Zum Lager gehörte auch ein abgetrenntes, kleineres Männerlager sowie in unmittelbarer Nähe das Jugend-KZ Uckermark. Schätzungen zu Folge starben im KZ Ravensbrück mindestens 28.000 Menschen.
Agenturen/IN-Redaktion
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