Meinung: Die Gefahr einer nichtzionistischen Minderheitsregierung in Israel

Ich schreibe über ein tiefes, fast unersättliches Gefühl der Leidenschaft und Sorge darüber, dass wir bald von einer Regierung regiert werden könnten, in der die nicht-zionistische arabische gemeinsame Liste entweder als Teil der Regierung oder als Block vertreten ist. Dass Israel von einer nicht-zionistischen Minderheitsregierung regiert wird, ist eine radikale, wahrscheinlich tragische Veränderung in der 72-jährigen Geschichte unseres wunderbaren jüdischen Staates Israel.

Es ist ein radikaler Bruch mit all den ungeschriebenen, aber grundlegenden Konsensannahmen, die es unseren sehr gespaltenen und unterschiedlichen, hauptsächlich jüdischen Wählern ermöglicht haben, eine der stabilsten und kreativsten florierenden Demokratien der Welt zu schaffen.

Bisher gab es einen ungeschriebenen Konsens darüber, dass die arabische Bevölkerung Israels gleiche Bürgerrechte hat und gleichermaßen am politischen Prozess des Staates teilnehmen kann, aber nicht aktiv an der Führung des Staates teilnehmen kann. Weil sich unser Staat nach 70 Jahren immer noch in einem ungelösten Konflikt mit den palästinensischen Arabern und der umliegenden arabischen Bevölkerung befindet. (Schauen Sie sich z.B. die Einstellungen der jordanischen Bevölkerung 25 Jahre nach einem Friedensvertrag an.)

Es wurde verstanden, dass die arabischen Parteien nicht in Verschlusssachen über Sicherheit eingeweiht werden können, da die arabischen Staatsbürger Israels unter einem sehr starken Gefühl der doppelten Loyalität gegenüber der palästinensisch-arabischen Welt stehen. Die Parteien die diese Bürgerschaft vertreten, haben die Beseitigung des jüdischen Staates auf ihren Agenden. Einige ihrer MKs haben Sympathien für Terroristen mit jüdischem Blut an den Händen zum Ausdruck gebracht. In der Vergangenheit flohen sie aus Israel um einer Verhaftung zu entgehen, weil man dem Feind während des Krieges geholfen hatte.

Darüber hinaus bestand ein ungeschriebener Konsens darüber, dass die arabische Bevölkerung bei Fragen, die den jüdischen, religiösen Charakter des israelischen Staates bestimmen, keine entscheidende Stimme haben sollte.

Nun wollen bestimmte Fraktionen diese grundlegenden, einvernehmlichen Annahmen ins Feuer werfen. Ich befürchte, dass sie dabei ein neues „Feuer“ entfachen werden.

Die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Israels wird das Gefühl haben, dass eine nichtzionistische Minderheitsregierung keine politische Legitimität besitzt. Das Leben unter einer nicht zionistischen Minderheitsregierung wird für einen beliebigen Zeitraum zu einer sehr volatilen, gefährlichen Unzufriedenheit bei der Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Israels führen. Die Errichtung der Herrschaft einer nichtzionistischen Minderheitsregierung ist daher eine sehr, sehr gefährliche und bedrohliche Handlung für das Wohlergehen des Staates Israel.

Ich schreibe, um einfach in klare, fette Buchstaben zu setzen, was ich für eine grundlegende politische Realität halte. Ich schreibe nicht, um zu analysieren, wie wir zu diesem tragischen Moment gekommen sind. Ich schreibe nicht, um einem bestimmten Führer oder einer bestimmten politischen Gruppe die Schuld zu geben. Ich schreibe, um der politischen Führung zu helfen die Realität klar zu erkennen, in der Hoffnung, dass sie etwas vorsichtiger und einsichtiger, mit einer langfristigen historischen Perspektive handeln.

Ich bin in keiner Weise unparteiisch. Ich bin seit über 25 Jahren ein sehr leidenschaftlicher Anhänger und Bewunderer von Netanyahu. Ich bin dreiundsiebzig und seit der ersten Intifada 1987 politischer Aktivist in Judäa und Samaria. Außerdem bin ich ausgebildeter Dozent und Forscher auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Israels nicht die Intensität meiner Gefühle und Vorahnungen teilt. Ich glaube jedoch, dass die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Israels, diese Sorgen auf der einen oder anderen Ebene teilt. Ich glaube, dass die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Israels äußerst besorgt über die Aussicht ist, unter einer nicht-zionistischen Minderheitsregierung zu leben.

Ich glaube, dass sie der Meinung sind, dass einer solchen Regierung ein bedeutungsvolles Gefühl der politischen Legitimität fehlen wird. Die jüdische Mehrheit wird sich deutlich unzufrieden und beunruhigt fühlen und diese Gefühle wahrscheinlich in häufigen Konfrontationen mit den Vertretern einer solchen nicht-zionistischen Minderheitsregierung zum Ausdruck bringen. Dies ist keine Bedrohung, sondern eine Warnung, bevor es zu spät ist, was wahrscheinlich passieren wird.

Die Errichtung einer Minderheit in der zionistischen Regierung ist ein historischer, radikaler, revolutionärer Akt. Und wie alle radikalen, revolutionären Handlungen hat es wahrscheinlich radikale, tragische Konsequenzen.

Ich bete, dass diejenigen, die versuchen, eine nicht-zionistische Minderheitsregierung zu gründen, die schlimmen Folgen ihres Handelns verstehen. Und ich bete, dass alle, die sich gegen die Bildung einer nicht-zionistischen Regierung aussprechen, die politischen Maßnahmen ergreifen, die erforderlich sind, um sicherzustellen, dass eine solche Regierung, der die zionistische Legitimität fehlt, nur von kurzer Dauer ist.

Von Dr. Chaim Charles Cohen

Dr. Chaim Charles Cohen ist Sozialarbeiter und Lehrer an der Hebrew Universität, Schule für Sozialarbeit und dem Efrata College.

Dieser Artikel ist in englischer Sprache auf ArutzSheva7 erschienen.
Übersetzung: Dr. Dean Grunwald,
für Israel-Nachrichten.org

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