Zwei Teenager griffen einen 16-jährigen jüdischen Jungen in der österreichischen Stadt Gratz an und verletzten ihn, bevor er entkommen konnte.
Der Junge wurde in einem örtlichen Krankenhaus wegen Schnittwunden und Blutergüssen im Gesicht behandelt. Die Polizei sucht nach den Angreifern.
Laut einem Bericht der jüdischen Gemeinde Gratz trug das Opfer einen Ring der mit einem Davidstern verziert war, als er am 4. März auf der Straße in der Nähe einer Oberschule von den beiden Teenagern angesprochen wurde, die wissen wollten, ob er Jude wäre. Als er dies bejahte sagten ihm die Teenager, er solle „sich verpissen“. Dann schlug ihm einer der Jungen die Faust ins Gesicht, während er ihn einen „Scheißjuden“ nannte.
In einer Erklärung sagte Elie Rosen, Leiter der jüdischen Gemeinde in Gratz, dass die örtlichen Schulen Hilfe bei der Bekämpfung des Antisemitismus benötigen und nicht nur über den Holocaust, sondern auch über die Geschichte des Nahostkonflikts unterrichten sollten.
„Tatsache ist, dass das Wort ‚Jude‘ auf Schulhöfen als Beleidigung verwendet wird. Wir müssen den Schulen helfen, diese Probleme anzugehen. Leider ist Gratz kein Ausnahmefall. Dieser Vorfall ist Teil einer Entwicklung in ganz Europa“, fügte er hinzu.
Rosen beschuldigte die Gesellschaft im Allgemeinen und die politische Führung, solche Vorfälle in der Vergangenheit nicht ernst genommen zu haben.
Laut Statistiken zum Antisemitismus in Europa, die von der Europäischen Aktions- und Schutzliga zusammengestellt wurden, haben sich die antisemitischen Vorfälle in Österreich im Jahr 2018 von 255 im Jahr 2014 auf 547 mehr als verdoppelt. Daten für mehrere Länder wurden letzten Monat, auf der Jahreskonferenz der European Jewish Association in Europa vorgestellt.
Die jüdische Gemeinde Gratz ist mit mehr als 150 Mitgliedern die zweitgrößte in Österreich. Nach Angaben des Europäischen Jüdischen Kongresses leben heute in Österreich etwa 15.000 Juden, die meisten davon in Wien.
IN-Redaktion
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