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Belgiens Premierministerin: Jüdische Karikaturen beim Aalster-Karneval „beschädigen“ das Land

Die belgische Premierministerin sagte, dass einige Karikaturen von Juden bei der jährlichen Aalster-Karnevals-Parade die Werte und den Ruf des Landes „schädigen“.

In einer Erklärung vom Sonntag sagte die belgische Premierministerin Sophie Wilmes (sie ist jüdisch) nicht, mit welchen Karikaturen sie sich beim Karneval in Aalst auseinandergesetzt hat, der jedes Jahr in dieser Stadt 10 Kilometer westlich von Brüssel stattfindet und seit Jahren wegen seiner Diskriminierung von ethnischen Minderheiten, einschließlich Juden, kontrovers diskutiert wird.

Wilmes Aussage war die bisher härteste Zurechtweisung des Karnevals durch einen gewählten belgischen Beamten.

Antisemitismus im Aalster Karneval. Foto: Twitter/Danny Danon

Der diesjährige Umzug beinhaltete Kostüme von Haredi-orthodoxen Juden, die mit Ameisenbauch und Beinen als Insekten dargestellt wurden. Die 12 Männer in diesen Kostümen, trugen Schilder mit der Aufschrift „Ameisen beschweren sich“.

Eine andere Gruppe trug Anzüge im Haredi-Stil und Plastiknasen und winkte mit einem Paragraphen-Zeichen, das die Aufschrift enthielt: „Sag nicht die Wahrheit über Juden.“ Mehrere Dutzend Zuschauer trugen auch Haredi-Anzüge mit falschen Seitenloken.

Rund 80.000 Menschen besuchten die Veranstaltung mit Tausenden von Teilnehmern.

Im vergangenen Jahr hat die UNESCO die Anerkennung des Aalster-Kranivals als kulturelles Welterbe nach der Darstellung von Juden bei der Veranstaltung zurückgezogen. Ein Wagen zeigte zwei Bildnisse von Haredi-Juden, die Taschen voller Geld hielten und grinsten. Eines der Bildnisse hatte eine Ratte auf der Schulter.

Der Bürgermeister von Aalst, Christoph D’Haese, verteidigte die Darstellung als bloßen Ausdruck des „respektlosen Geistes“ von Aalst.

In ihrer Erklärung vom Sonntag schrieb Wilmes: „Die Regierung reagiert empfindlich auf die Reaktionen auf einige Wagen und Kostüme beim Karneval.“ Während die Veranstaltung „viel mehr als nur das ist, so schaden diese Aktionen unseren Werten und dem Ruf unseres Landes.“

Auf einer Pressekonferenz nannte D’Haese Wilmes Aussage „bizarr“ und lud sie ein, sich die Parade im nächsten Jahr anzusehen, damit „sie sich ihre Meinung anhand von Fakten bilden kann“. Der Bürgermeister hat auch diesmal das Recht der Teilnehmer verteidigt, Juden und andere Minderheiten als eine Form der Satire zu verspotten. Er nannte das ein „Zeichen der Einheit“.

JTA/IN-Redaktion

 

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Von am 25/02/2020. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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