Israel ist „äußerst besorgt“ darüber, dass die Türkei Hamas-Terroristen erlaubt, Angriffe auf israelische Zivilisten von ihrem Boden aus zu planen und zu lenken, so der israelische Außenminister gegenüber The Telegraph.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verschließt die Augen davor, dass hochrangige Hamas-Beamte mit Sitz in Istanbul aktiv Terroranschläge gegen Israel planen, berichtete The Telegraph am Mittwoch.
Der Bericht zitiert Protokolle israelischer Verhöre und behauptet, dass hochrangige Hamas-Aktivisten die größte Stadt der Türkei nutzen, um Angriffe in Judäa, Samaria und Jerusalem zu planen und zu lenken.
Israel hat die Türkei wiederholt gewarnt, dass Beamte der Hamas, einer islamistischen Terrorgruppe der Muslimbruderschaft, die auch vom Iran gesponsert wird, türkischen Boden für Anschläge nutzen.
Diese Warnungen scheinen auf taube Ohren gestoßen zu sein; Erdoğan traf sich erst letzte Woche in Ankara mit Hamas-Führer Ismail Haniyeh und erklärte, sein Land werde „unsere Brüder in Palästina weiterhin unterstützen“, heißt es in dem Bericht.
Der Bericht zitierte israelische Beamte mit den Worten, dass die Türkei im Rahmen eines von den USA vermittelten Abkommens von 2015 zugestimmt habe, die Hamas daran zu hindern Angriffe von ihrem Boden aus zu planen, Ankara dies jedoch konsequent unterlassen habe.
„Israel ist äußerst besorgt darüber, dass die Türkei den Hamas-Terroristen erlaubt, von ihrem Hoheitsgebiet aus Terroranschläge gegen israelische Zivilisten zu planen und durchzuführen“, zitierte der Telegraph einen Beamten des israelischen Außenministeriums.
Die Türkei hat zugestimmt, Hamas-Beamten einen sicheren Hafen in Istanbul zu bieten, auch wenn Großmächte in der arabischen Welt wie Saudi-Arabien sie ausgewiesen haben. Der Bericht zitierte israelische und ägyptische Geheimdienstquellen mit der Aussage, dass allein im vergangenen Jahr etwa ein Dutzend hochrangiger Hamas-Aktivisten aus dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen nach Istanbul gezogen seien.
Eine türkische diplomatische Quelle bestritt, dass die Hamas Terroranschläge gegen Israel aus der Türkei geplant habe und erklärte, die Hamas sei „keine terroristische Organisation, sondern eine legitime palästinensische politische Partei.“
Die Hamas wies die Anschuldigungen im Bericht des Telegraph als „unbegründet“ zurück und erklärte, sie seien darauf ausgelegt, die politischen Beziehungen der Gruppe zu Ankara zu beschädigen.
„Die Widerstandsaktivitäten der Hamas werden nur im besetzten Land Palästina durchgeführt“, sagte ein Hamas-Sprecher.
In dem Bericht wurde darauf hingewiesen, dass Israel bisher keine Maßnahmen gegen Hamas-Aktivisten in der Türkei ergriffen habe und sagte, Jerusalem sei möglicherweise besorgt über die diplomatischen Auseinandersetzungen aufgrund der NATO-Mitgliedschaft der Türkei sowie darüber, was ein solcher Schritt für die diplomatischen Beziehungen mit der Türkei selbst bedeuten könnte.
Israel und die Türkei waren einst enge Verbündete, aber die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden haben sich im letzten Jahrzehnt verschlechtert. Unter Erdoğan ist die Türkei zu einem lautstarken Kritiker Israels geworden, der mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu häufig verbale Fehden auslöste.
IsraelHayom/IN-Redaktion
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
2012 - 2020 © by Israel Nachrichten Ltd. 
Der Verlag "Israel Nachrichten Ltd." ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Internationale Medienhilfe (IMH) in Berlin.
Die bei Israel-Nachrichten online veröffentlichten Texte spiegeln die Meinungen der jeweiligen Autoren wieder und nicht unbedingt die Meinung des Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.