Nach mehreren aufsehenerregenden antisemitischen Vorfällen im vergangenen Jahr verstärkt Deutschland seinen Kampf gegen Rechtsextremismus um Hunderte neue Bundespolizisten und Geheimdienstagenten, teilten die Behörden am Dienstag mit.
Innenminister Horst Seehofer sagte, das Bundeskriminalamt und der Geheimdienst des Inneren BfV würden jeweils 300 Stellen für die Aufklärung und Verhütung rechtsextremer Straftaten aufbauen, ohne die Bemühungen um linksradikale Straftaten und islamischen Extremismus zu schwächen.
„Dies ist eine sehr große Herausforderung für die innere Sicherheit Deutschlands“, sagte Seehofer den Reportern.
Seehofer sagte, die allgemeine Sicherheitslage in Deutschland sei gut, aber es habe auch „schreckliche Einzelfälle“ gegeben, die das Vertrauen der Menschen erschütterten.
Er bemerkte den Anschlag auf eine Synagoge in Halle im Oktober, bei dem der Verdächtige versuchte in das Gotteshaus einzudringen und zwei Personen draußen tötete, als er nicht in das Gebäude gelangen konnte.
In Deutschland gibt es rund 12.000 Menschen mit rechtsextremen Ansichten, die als potenziell gewalttätig gelten.
Holger Münch, Leiter des Bundeskriminalamts, stellte jedoch fest, dass etwa die Hälfte der rechtsradikalen Straftaten von Verdächtigen begangen werden, die der Polizei noch nicht bekannt sind, einschließlich des Angriffs auf die Hallenser Synagoge.
Teil der Aufgabe der neuen Einheiten wird es sein, sich eingehender mit Verbänden, Vereinen und Online-Netzwerken zu befassen, um potenzielle Täter besser zu identifizieren und Verbrechen zu verhindern, bevor sie begangen werden.
Wir werden auch nach innen schauen, um sicherzustellen, dass Menschen mit rechtsextremen Ansichten nicht in öffentlichen Diensten wie Polizei, Militär oder anderen Berufen sind, sagte BfV-Chef Thomas Haldenwang.
AP/IN-Redaktion
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