Es dauerte 10 Monate, bis die britische Arbeiter-Partei (Labour) einen Mitarbeiter entließ, der sagte: „Juden stellen eine Virusinfektion dar, die vollständig beseitigt werden muss.“
Nur noch vier Tage bis zu den Parlamentswahlen in Großbritannien gibt eine Reihe von Dokumenten Aufschluss darüber, wie der Vorsitzende der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, das antisemitische Verhalten seiner Partei toleriert, berichtet die Sunday Times.
Die durchgesickerten Dokumente gehören der Quality and Human Rights Commission, einer nicht-abteilungsbezogenen öffentlichen Einrichtung, die für die Förderung und Durchsetzung der Gesetze zur Gleichstellung und Nichtdiskriminierung in England verantwortlich ist. Sie wurde im Mai beauftragt, wachsende Vorwürfe des Antisemitismus innerhalb der Labour-Partei zu untersuchen.
Laut der in London ansässigen Zeitung sind Dutzende antisemitischer Vorfälle trotz Corbyns mehrfacher Zusicherungen von „Null Toleranz“, seit Jahren nicht mehr überprüft worden.
Viele Fälle von Antisemitismus fanden auf lokalen Parteitagen statt, heißt es in dem Bericht.
In einem solchen Fall wurde ein Mitglied „Tory-Jude“, „Kindermörder“ und „Zio-Abschaum“ genannt.
In einem anderen Fall belauschte ein Parteimitglied ein Gespräch zwischen zwei anderen, die „schnell einig waren, dass Juden Untermenschen sind und es nicht verdient haben zu definieren, was Antisemitismus ist, und dankbar sein sollten, dass wir es nicht machen.“
In über der Hälfte der gemeldeten Fälle, wurden entweder keine Disziplinarmaßnahmen ergriffen oder nur verwarnt.
Beispielsweise dauerte es 10 Monate, bis die Partei einen Mitarbeiter entließ, der sagte: „Juden stellen eine Virusinfektion dar, die vollständig beseitigt werden muss.“
Das Mitglied hatte auf seinem Facebook-Account gepostet: „Ich fordere die vollständige Vernichtung und Ausrottung jedes Juden auf dem Planeten.“
Es dauerte auch acht Monate, um ein Mitglied zu entlassen, das sagte, dass die Juden im Toten Meer ertrinken sollten, weil „Gas so teuer ist und wir es in England brauchen“.
In einem BBC-Interview mit Corbyn im November wurde der Vorsitzende der Labour-Partei viermal gefragt, ob er sich für den Antisemitismus in Labour entschuldigen möchte. Er lehnte jede Gelegenheit ab.
Corbyn entschuldigte sich später am 3. Dezember, als der britische Fernseh-Moderator Phillip Schofield darauf drängte. Der Labour-Chef sagte: „Es tut mir offensichtlich sehr leid für das, was passiert ist.“
IN-Redaktion
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