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Mehr Antisemitismus im belgischen Karneval geplant

„Unser Spott richtet sich gegen die UNESCO, aber es ist ziemlich schwierig, ein komisches Bild davon zu finden. Also haben wir uns für Juden entschieden“, sagte der Karnevalsdesigner.

Der bevorstehende Aalster Karneval in Belgien „macht sich trotz der Antisemitismus-Anschuldigungen wieder über Juden lustig“, die nach der gleichen Veranstaltung im vergangenen Jahr laut wurden, berichtet The Brussels Times.

Laut der flämischen Tageszeitung Het Laatste Nieuws haben die Teilnehmer des Aalster Karnevals „die UNESCO und die Juden mit einer neuen Provokation angesprochen, indem sie 150 verschiedene Karnevalswagen im Hinblick auf die Parade 2020 anfertigen lassen haben“, schreibt die European Jewish Press.

„Unesco, was für eine Farce“, lautet einer der Wagen mit einem Cartoon eines Juden mit Hakennase.

Die Veranstaltung findet vom 22. bis 26. Februar statt.

Im vergangenen Jahr verteidigte Christoph D’Haese, der Bürgermeister von Aalst, einen Wagen auf dem jüdische Puppen, die auf Geldsäcken standen, sowie Fußgruppen in Klu Klux Klan-Kostümen und junge Europäer, die sich schwarz geschminkt hatten, abgebildet waren.

Der jährliche belgische Karneval wurde 2010 durch Aufnahme in die Repräsentantenliste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit, der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) gewürdigt.

„Der Bürgermeister von Aalst, Christoph D’Haese und Alderman Jean-Jacques De Gucht, wurden im September 2019 zum Sitz der UNESCO nach Paris einberufen, wo sie argumentieren mussten, dass ihr früherer Karnevalszug nicht antisemitisch war“, schreibt The Brussels Times.

„Wir schrecken angewidert zurück“

Die Veranstaltung im März letzten Jahres in der belgischen Stadt, die 30 Kilometer östlich von Brüssel liegt, rief „einen Aufschrei unter jüdischen Gruppen hervor und auch die UNESCO und die Europäische Kommission, prangerten die antisemitische Darstellung auf den Karnevalswagen an“, berichtet die European Jewish Press.

„Im Dezember 2019 wird die UNESCO entscheiden, ob der Karneval von Aalst auf der Welterbeliste verbleibt oder nicht“, schreibt die Brussels Times.

„Es gibt keine bösen Dinge die auf den Wagen dargestellt wurden“, sagte Kris Vonck, der Designer der Wagen, zitiert von Het Laatste Nieuws.

„Es geht nicht um Vergasung oder Konzentrationslager. Wir machen uns nicht wirklich über Juden lustig. Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf die UNESCO, nicht auf Juden“, sagte er.

„Wir haben eine Serie von 150 einzigartigen Karnevalsorden herausgebracht, die wir unter Sammlern in Aalst vertreiben. Es gibt sechs verschiedene Figuren und 150 verschiedene Slogans“, sagte der Designer.

Jüdische Gruppen forderten jedoch „die Streichung des Karnevals von der UNESCO-Liste … und wiesen auf den Kontext des zunehmenden Antisemitismus in Europa hin“, so die European Jewish Press.

Auf der Liste zu stehen, stellt den Karneval für eine Finanzierung durch die UN-Agentur in Frage.

„Es ist jetzt klar, dass die UNESCO … jegliche Vereinigung oder Sponsorschaft für den Karneval streichen muss“, sagte der Vorsitzende der Europäischen Jüdischen Vereinigung, Rabbi Menachem Margolin, wie von der europäischen jüdischen Nachrichtenagentur zitiert wird.

„Das Besondere an einem Witz ist, dass er alle zum Lachen bringen soll. Und wir Juden haben einen fantastischen Sinn für Humor. Aber kein Jude in ganz Europa lacht über antisemitische Darstellungen“, sagte der Rabbiner.

„Stattdessen versucht der Karneval in Aalst uns in grotesker Art und Weise zu porträtieren, geldgierig und mit großen Nasen. Wie es direkt aus dem Spielbuch der Nazis stammen könnte. Es ist gefährlich. Sie versuchen, Juden von der belgischen Mainstream-Gesellschaft abzuheben. Und das ist anstößig“, fügte Margolin hinzu.

Die meisten Slogans sagen Dinge aus wie „UNESCO, was für ein Witz“ und „Wir machen uns über alle gleichermaßen lustig“.

Die dargestellten Personen auf den Wagen sind alle Juden, aber es gibt einen Muslim, der sagt: „Sie haben sich auch über uns lustig gemacht“, stellt Vonck laut dem Bericht fest.

„Die Juden werden stereotyp mit Hut, Locken, Hakennase und goldenen Zähnen dargestellt“, schreibt die Brussels Times.

„Der Spott richtet sich an die UNESCO, aber es ist ziemlich schwierig, ein komisches Bild davon zu finden. Also haben wir uns für Juden entschieden “, sagte Vonck.

IN-Redaktion

 

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Von am 24/10/2019. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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