Obwohl die Regierung „den Frieden dem Krieg vorzieht“, ist der US-Präsident Donald Trump „voll und ganz bereit“, Militäraktionen gegen die Türkei zu genehmigen, sagte der US-Außenminister Mike Pompeo.
In einem Interview mit Wilfred Frost von CNBC sagte Pompeo, die „Welt sollte wissen“, dass „wo amerikanische Interessen auf dem Spiel stehen oder fundamentale Normen auf der ganzen Welt durchgesetzt werden müssen, wir alle Kräfte einsetzen, die wir haben.“
Während die US-Regierung wirtschaftliche und diplomatische Maßnahmen bevorzuge, sagte er: „Falls kinetische oder militärische Maßnahmen erforderlich sind, sollten Sie wissen, dass Präsident Trump voll und ganz bereit ist, diese Maßnahmen zu ergreifen.“
Pompeo gab nicht an, welche türkischen Aktionen eine Reaktion des US-Militärs auslösen würden und sagte, er wolle „die Entscheidung des Präsidenten nicht vorwegnehmen, ob er das Unterfangen wagen wolle, die amerikanische Militärmacht einzusetzen“.
Pompeos Äußerungen über die Krise an der Nordgrenze Syriens kamen Wochen, nachdem Trump vor einer türkischen Invasion abrupt US-Truppen aus der syrischen Region abgezogen hatte. Das Ziel der Türkei ist die Schaffung einer „sicheren Zone“ entlang der syrisch-türkischen Grenze, die frei von kurdischen Kämpfern ist, insbesondere von Kämpfern der Kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG). Die Türkei betrachtet die YPG als terroristische Organisation.
Ein US-amerikanischer Angriff auf die Türkei, einen NATO-Mitgliedstaat, hätte erhebliche Auswirkungen auf das NATO-Bündnis, das auf dem Grundsatz beruht, dass ein Angriff auf ein Mitglied ein Angriff auf alle ist.
Nach einem von den USA vermittelten 120-stündigen Waffenstillstand in Nordsyrien hat die Türkei gewarnt, dass der Angriff fortgesetzt wird, wenn die kurdischen Streitkräfte nicht um 19.00 Uhr GMT am Dienstag aus dem Gebiet evakuieren und, dass die Türkei eine 75-Meilen große „sichere Zone“ zwischen den Grenzstädten Tal Abyad und Ras al-Ayn schaffen wird.
Die syrischen Kurden haben die Türkei beschuldigt, den Waffenstillstand am Freitag durch einen Angriff auf Ras al-Ain verletzt zu haben.
Israel hat die türkische Offensive aufmerksam verfolgt, als Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Freitag in Jerusalem mit Pompeo zusammentraf. Führende israelische Politiker, Experten und Demonstranten äußerten Besorgnis nicht nur über die ethnische Säuberung der Kurden durch die Türkei und ihre Stellvertreter, sondern auch über die Stärkung extremistischer Kräfte im Nordosten Syriens, die der Muslimbruderschaft angehören, sowie darüber, dass sie für den Iran das Vakuum füllen, das die Vereinigten Staaten hinterlassen haben.
Mehr als 1.000 Gefangene des Islamischen Staates (ISIS) wurden seit dem türkischen Überfall, der am 9. Oktober nach einem Telefonanruf zwischen Trump und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan begann, von türkisch unterstützten Stellvertretern mit Verbindungen zu extremistischen Gruppen freigelassen wurden.
In den vergangenen Tagen sind mehr als 200.000 Menschen aus dem Gebiet geflohen und rund 200 Zivilisten wurden getötet.
JNS/IN-Redaktion
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Pingback: Pompeo: Trump „bereit“ für militärische Aktionen gegen die Türkei — Israel Nachrichten – Chadashoth Israel – חדשות ישראל | German Media Watch-Blog