Nach Schließung der Wahllokale ist das größte Thema, dass weder der rechts- religiöse Block noch der Mitte-Links-Block genügend Sitze haben, um ohne die Unterstützung des ehemaligen Verteidigungsministers Avigdor Lieberman, dem Chef von Israel Beiteinu, eine Regierungskoalition zu bilden.
Die ersten Hochrechnungen für die zweiten Parlamentswahlen in Israel in diesem Jahr haben Likud und Blau-Weiß als die beiden größten Parteien ermittelt, die für die nächste Knesset in Frage kommen werden, obwohl keine Partei eine klare Mehrheit für eine Mehrheitskoalition zu haben scheint.
Nachdem die Wahllokale um 22.00 Uhr geschlossen wurden, hat Israels Channel 13 die erste Hochrechnung bekannt gegeben. Demnach liegt Blau und Weiß mit 33 Sitzen vorn und Likud mit 31 Sitzen auf Platz zwei. Weitere Parteien folgen: die Arabische Liste mit 13; Shas mi9 9; Israel Beiteinu mit 8; United Torah Judaism mit 8; Yamina mit 6; Demokratisches Lager 6; und Labor-Gesher mit 6 Sitzen.
In ähnlicher Weise berichtet Israels Kanal 12: Blau und Weiß an der Spitze mit 34 und Likud mit 33 Sitzen auf Platz zwei. Es folgt die Arabische Liste mit 11; Shas mit 8; Israel Beiteinu mit 8; United Torah Judaism mit 8; Yamina mit 8; Demokratisches Lager mit 5; und Labor-Gesher mit 5 Sitzen.
Laut Israels staatlichem Sender Kan, liegen Blau und Weiß sowie Likud mit jeweils 32 Sitzen an der Spitze, gefolgt von der Arabischen Liste mit 12; Israel Beiteinu mit 10, Shas mit 9; United Torah Judaism mit 8; Yamina mit 7; Demokratisches Lager mit 5; und Labor-Gesher mit 5 Sitzen.
Insgesamt stellt sich heraus, dass weder der rechte-religiöse Block noch der Mitte-Links-Block genügend Sitze haben, um mit 61 Sitzen zu Regieren und ohne die Unterstützung des Chef von Israel Beiteinu, Avigdor Lieberman, eine Regierungskoalition zu bilden.
Lieberman, der sich nach den Wahlen vom 9. April weigerte, einer vom Likud geführten Regierung beizutreten, könnte der potenzielle Königsmacher auch für die heutigen Wahlen sein und eine stärkere Präsenz aufweisen als im April. Er hat die Bildung einer Einheitsregierung zwischen Likud, Blau und Weiß und seiner säkular-nationalistischen Partei gefordert.
Darüber hinaus hat die rechtsextreme Partei Otzma Yehudit bei den meisten Hochrechnungen die Schwelle von 3,25 Prozent nicht überschritten, um in die Knesset einzutreten. Die rechtsextreme Partei war als potentieller Verbündeter Netanyahus gesehen worden. Es gab jedoch auch Bedenken, insbesondere seitens der jüdischen Gemeinde in den USA, dass die extremen Ansichten der Partei eine potenzielle Gefahr für eine von Netanyahu geführte Regierung darstellen könnten.
Außerdem haben die meisten Hochrechnungen die Arab Joint List als drittgrößte Partei in der Knesset angegeben. Dieses Ergebnis ist eine starke Trendwende für die Gemeinsame Arabische Liste, die ein politisches Bündnis mehrerer arabischer Parteien darstellt: Balad, Hadash, Ta’al und die Vereinigte Arabische Liste.
Bei den vorherigen Wahlen bestand die Liste aus zwei getrennten Parteien – Hadash-Ta’al und Ra’am-Balad mit sechs bzw. vier Sitzen. Keine arabische Partei ist jemals einer Regierungskoalition beigetreten, obwohl Parteichef Ayman Odeh vorgeschlagen hat, Gantz als Premierminister zu empfehlen.
Quelle: JNS/IN-Redaktion
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