Die Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen bestätigte am Montag, dass der Iran sich auf den Einsatz fortschrittlicherer Zentrifugen vorbereite. Dies sei ein weiterer Verstoß gegen die Grenzwerte, die im Atomabkommen des Landes mit den Großmächten festgelegt wurden.
Der Iran hatte bereits den Schritt seines jüngsten Verstoßes gegen das Abkommen von 2015 angekündigt, mit dem er versucht die europäischen Unterzeichner unter Druck zu setzen und einen Weg zu finden, um die Öllieferungen aufrechtzuerhalten und die Folgen der US-Sanktionen für die iranische Wirtschaft zu mildern.
Die Internationale Atomenergiebehörde berichtete, dass ihre Inspektoren die Installation neuer Zentrifugen überprüfen wollen. Die Agentur fügte hinzu, dass alle für das Testen vorbereitet waren, aber zum Zeitpunkt der Inspektion vom 7. bis 8. September noch keine Tests stattgefunden haben.
Das Atomabkommen sollte Teheran davon abhalten Atomwaffen zu bauen, im Austausch für wirtschaftliche Anreize. Der Zusammenbruch begann damit, dass sich die Vereinigten Staaten letztes Jahr einseitig vom Deal zurückzogen und verstärkte Sanktionen verhängten.
Die anderen Unterzeichner – Großbritannien, Frankreich, Deutschland, China und Russland sowie die Europäische Union – haben sich bemüht, das Abkommen zu retten und einen Weg zu finden, um die Forderungen Teherans zu erfüllen.
Um Druck auf sie auszuüben, hat der Iran in dem Abkommen, das kurz JCPOA genannt wird, die Grenzen der Reinheit der nuklearen Anreicherung und der Vorräte an angereichertem Uran bereits überschritten.
Eine Zentrifuge ist ein Gerät, das Uran durch schnelles Drehen von Uranhexafluoridgas anreichert. Der IAEO zufolge sahen die Inspektoren 30 fortschrittliche IR-6- und drei IR-6-Modelle, sowie mehrere IR-4- und IR-5-Modelle. Nach dem Atomabkommen war der Iran darauf beschränkt, 5.060 ältere IR-1-Zentrifugen zu betreiben.
Russlands ständiger Vertreter bei internationalen Organisationen in Wien, Mikhail Ulyanov, spielte die Entwicklung herunter und sagte, nachdem der Iran seinen Schritt in Bezug auf Zentrifugen offenbart hatte, dass der Schritt „nicht überdramatisiert werden sollte“.
„Ja, es ist eine weitere Abweichung von der JCPOA, aber neue Aktivitäten werden von der IAEA nachprüfbar und reversibel bleiben“, sagte er in einem Tweet. „Es gibt keine Proliferationsgefahr, nur ein starkes Signal dafür, dass das Gleichgewicht innerhalb der JCPOA wiederhergestellt werden muss.“
Der amtierende Generaldirektor der IAEO, Cornel Feruta, der am Sonntagabend aus Teheran zurückgekehrt war, sagte dem Vorstand der Agentur in Wien am Montag, dass die Inspektoren vor Ort weiterhin „die Verpflichtungen des Iran im Zusammenhang mit dem Nuklearbereich im Rahmen der JCPOA überprüfen und überwachen“.
Er betonte gegenüber den iranischen Behörden „die Bedeutung einer umfassenden und rechtzeitigen Zusammenarbeit des Iran“.
Dies spiegelte eine Linie in einem kürzlich veröffentlichten IAEO-Bericht über den Iran wider, in dem darauf hingewiesen wurde, dass Teheran bei der Beantwortung von Fragen nicht so präsent ist, wie die Agentur gehofft hatte.
„Ich habe auch die Notwendigkeit hervorgehoben, dass der Iran unverzüglich auf Fragen der Agentur im Zusammenhang mit der Vollständigkeit der iranischen Sicherheitserklärungen reagiert“, sagte Feruta.
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