Ein Unbekannter fordert in einer Straßenbahn in München erst die Jacke eines jüdischen Lehrers und fängt dann an, ihn zu beleidigen. Nur ein Fahrgast von vielen schreitet ein.
Die Münchner Abendzeitung schreibt hierzu:
„Als der jüdische Mann sich hinsetzt und seine Kapuze absetzt, wird seine Kippa sichtbar. Ein Mann, der gerade erst zugestiegen sei, habe ihn direkt angesprochen: „Ich wusste direkt, dass du ein Jude bist.“ Laut Levi spricht ihn der Mann dann auf seine „teure Regenjacke“ an und fragt, ob er die Jacke einmal anziehen könne. Levi habe das erst höflich abgelehnt, und sich zur Tür begeben, da er sich in der Situation bedroht fühlte.
Er habe erst die Absicht gehabt auszusteigen, dann aber beschlossen, dass er sich nicht verdrängen lassen wolle. Als er dem Mann sagte, dass er doch erst später aussteigen werde, habe dieser immer aggressiver nach Levis Regenjacke verlangt.
„Ich will deine Jacke doch nur mal kurz haben, Jude“, soll er laut Levi gesagt haben. „Du kannst dir doch eine Neue kaufen.“ Wenig später habe der Mann ihn dann mit „sch*** Jude“ beleidigt. Die anderen Fahrgäste hätten nur geschaut, aber nicht reagiert, so Levi.
Erst als Levi immer lauter geworden sei, habe sich ein kanadischer Mann auf Englisch eingemischt, und den Antisemiten aus der Trambahn geworfen.
Der Vorfall ereignete sich bereits am Dienstag vergangener Woche in einer Straßenbahn. Öffentlich gemacht hat ihn der betroffene am Freitag auf Twitter, wo seine Schilderung mehr als dreitausend Mal geteilt worden ist.
Antisemitische Übergriffe sind in München in letzter Zeit stark in den Fokus gerückt, auch wegen antisemitischer Schmierereien.
Im letzten Jahr wurden 86 antisemitische Straftaten bei der Polizei in München gemeldet, die Dunkelziffer dürfte allerdings höher liegen.
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