Ein Führer des niederländischen Judentums protestierte gegen die Behauptung eines muslimischen Aktivisten, dass das teilweise Verbot des Tragens von Gesichtsschleiern durch die niderländischen Behörden eine Wiederholung der Verfolgung aus der Zeit des Holocaust darstellt.
Der Aktivist machte die Behauptung in einer Rede am 9. August geltend, während er einen Niqab bei einer Demonstration gegen das Verbot von Gesichtsschleiern trug, das in diesem Monat in den Niederlanden Kraft tritt.
Das Verbot verbietet das Tragen von Gesichtsbedeckungen, einschließlich Burkas und Niqabs, in Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs, in Schulen, Krankenhäusern und anderen Regierungsgebäuden. Übertretungen werden mit einer Geldstrafe von rund 160 Euro belegt. Das Tragen auf der Straße ist weiterhin zulässig.
„Wir sind hier um zu erklären, dass wir nicht in der Zeit zurückgeworfen werden wollen“, sagte der Demonstrant, dessen Identität nicht bekannt ist. „Haben wir aus der Geschichte vor 75 Jahren nichts gelernt?“
Ronny Naftaniel, ehemaliger Vorsitzender des CIDI-Überwachungsausschusses für Antisemitismus und aktueller stellvertretender Vorsitzender des Dutch Central Jewish Board, verurteilte den Vergleich auf Twitter.
„Lieber Niqab-Träger, unter den Nazis konnten sich die Juden nicht entscheiden. Ihr Schicksal war die Vernichtung. In den heutigen Niederlanden haben Muslime alle Möglichkeiten, ihren Glauben auszuleben. Wenn Sie eine Burka tragen möchten, werden Sie nicht nach Auschwitz deportiert. Mit dem Holocaustvergleich beleidigen Sie unsere Gesellschaft“, schrieb Naftaniel.
Gegner der Vollverschleierung, die von einigen muslimischen Frauen getragen wird, bezeichnen es als Ausdruck patriarchaler Unterdrückung und religiösen Fanatismus. Befürworter behaupten, dass Frauen, die die Schleier tragen, nur nach ihren Traditionen leben.
Österreich, Dänemark, Frankreich und Belgien haben solche Schleier in allen öffentlichen Räumen verboten. Wie in den Niederlanden, gibt es auch in Norwegen ein Teilverbot.
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.