Eine vom Technion und Maccabi Health Care Services entwickelte Technologie soll laut einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung, die Verabreichung von Antibiotika verbessern und effizienter gestalten. Die Technologie wurde in einer Studie vorgestellt, die im Nature Medicine Magazine veröffentlicht wurde.
„Der weltweite Einsatz von Antibiotika ist weit verbreitet und führt dazu, dass Bakterien Antibiotikaresistenzen entwickeln“, erklären die Forscher. „Einer der Faktoren, welche die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen beschleunigen, ist der weit verbreitete Einsatz von Antibiotika mit breitem Wirkspektrum, die ein breites Spektrum von Bakterien abtöten sollen.“
Prof. Roy Kishony, ein Technion-Forscher, der als einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antibiotikaresistenz gilt, entwickelte Methoden zur genetischen Kartierung der Antibiotikaresistenz von Bakterien.
In der gemeinsamen Technion-Maccabi-Studie wurde „ein System entwickelt, das dem Arzt bei der Auswahl des optimalen Antibiotikums zur Behandlung von Harnwegsinfekten hilft“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.
„Die Forscher stellten fest, dass die Antibiotikaresistenz bei jedem Patienten unterschiedlich war und dass ein bestimmtes Antibiotikum bei einem Patienten wirkte und bei einem anderen Patienten nicht wirksam war. Die Gründe dafür, hängen mit den persönlichen und medizinischen Eigenschaften und der Krankheitsgeschichte jedes Patienten zusammen“, heißt es in der Erklärung.
„Es ist jetzt möglich, den Grad der Bakterienresistenz für infektionsverursachende Bakterien rechnerisch vorherzusagen“, sagte Dr. Idan Yelin, ein Technion-Forscher.
„Dies wird durch die Gewichtung demografischer Daten wie Alter, Geschlecht, Schwangerschaft oder Wohnort des des Patienten zusammen mit dem Grad der Resistenz erreicht, der in den vorherigen Urinkulturen des Patienten sowie in der Anamnese zum Kauf von Medikamenten gemessen wurde“, sagte er.
„Die Studie analysierte mehr als fünf Millionen Fälle von Antibiotikakäufen über einen Zeitraum von 10 Jahren und Messungen der Antibiotikaresistenz in mehr als 700.000 Urinkulturen“, heißt es in der Erklärung. „Ein ausgefeilter Algorithmus konnte eine klare Verknüpfung zwischen den verschiedenen Daten finden und so das Ausmaß der Antibiotikaresistenz für jede Infektion vorhersagen und eine Empfehlung für die beste Art von Antibiotika abgeben“, fügte Dr. Idan Yelin hinzu.
Das Projekt ist laut Prof. Varda Shalev, Leiter des Forschungs- und Innovationsinstituts Kahn-Sagol-Maccabi, „ein echter Durchbruch auf dem Gebiet der Antibiotikaresistenz“.
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