Die Oberrabbiner von Israel, Harav Yitzchak Yosef und Harav David Lau, trafen sich am Donnerstag zusammen mit dem Oberrabbiner der äthiopischen Gemeinde in Israel und den Keisim der äthiopischen Gemeinde und einigten sich anschließend auf einen gemeinsamen Aufruf, die gewaltsamen Demonstrationen die nach dem Tod des jugendlichen Solomon Teka ausgebrochen sind, zu beenden.
Die Oberrabbiner sagten, dass die Diskriminierung der äthiopischen Gemeinschaft nicht ignoriert werden sollte, sie forderten aber auch die israelische Polizei auf, bei ihren Aktionen zur Verhinderung von Gewalt die Zurückhaltung gegenüber den Mitgliedern der Gemeinschaft aufrechtzuerhalten und ihnen zu erlauben gegen den enormen Schmerz zu protestieren, der durch den Tod von Teka verursacht wurde. Die Rabbiner stellten fest, dass alle Probleme mit denen Äthiopier konfrontiert sind, durch gegenseitigen Dialog und gegenseitiges Verständnis gelöst werden können.
Die Oberrabbiner mit Vertretern der äthiopischen Gemeinschaft im Büro von Harav Yitzchak Yosef, am Donnerstag. Foto: Chief Rabbinate
Die Oberrabbiner versicherten den Mitgliedern der äthiopischen Gemeinde, dass sie die Strafverfolgungsbehörden auffordern würden, bei der Durchführung der Proteste Zurückhaltung und Toleranz gegenüber der Gemeinde zu üben und Maßnahmen zu ergreifen, um die Strafen der Personen die an den Demonstrationen teilgenommen haben, zu verringern. Die Führer der äthiopischen Gemeinde versprachen, die Situation zu beruhigen.
Am Ende des Treffens sagte Oberrabbiner Harav Yitzchak Yosef: „Wir fordern die äthiopische Gemeinde auf, die Proteste friedlich zu führen und fordern die Polizei auf, den Mitgliedern der Gemeinde, die in ihrem Schmerz wegen der Diskriminierung verletzt sind, mit Zurückhaltung entgegenzutreten. Die Oberrabbiner und das Oberrabbinat tun alles, um die Probleme und die Diskriminierung der äthiopischen Gemeinschaft beizulegen.“
Oberrabbiner Harav David Lau sagte, er verstehe die Gefühle der Mitglieder der äthiopischen Gemeinschaft nach den Gefühlen der Diskriminierung, die sich mit dem tragischen Tod von Solomon Teka verschärften. „Leider“, sagte er, „gibt es junge Leute, die den Schmerz Gewalt gegen Zivilisten und Sicherheitskräfte zum Ausdruck bringen. Das ist inakzeptabel. Der richtige Weg, um die Probleme zu lösen, ist der gegenseitige Dialog unter Achtung der anderen.“
An dem Treffen nahmen der Oberrabbiner der äthiopischen Gemeinde, Rabbi Reuven Wabshat, die Führer der Gemeinde und eine lange Liste von Vertretern der Gemeinde Rabbiner und Keisim aus dem ganzen Land teil.
Die äthiopischen israelischen Proteste am Mittwochabend waren im Vergleich zu den außer Kontrolle geratenen Straßenszenen der vergangenen Nacht gedämpft, obwohl es im ganzen Land zu Zusammenstößen mit der Polizei kam.
Am Mittwoch sprach Ministerpräsident Binyamin Netanyahu die Krise an und betonte, dass rechtswidriges Verhalten zwar nicht weiter toleriert werde, jedoch Anstrengungen unternommen würden, um einige der Probleme zu lösen, welche die äthiopische israelische Gemeinschaft aufregen.
„Diese Gemeinschaft liegt uns am Herzen. Ich sage dies als jemand, der heute ein Treffen des Ministerteams leiten wird, das sich mit den Problemen dieser Gemeinschaft befasst.“
„Wir haben Diskussionen über Polizeiübergriffe geführt und über veränderte Verhaltensmuster gegenüber Mitgliedern der äthiopischen Gemeinschaft. Dies hat bereits zu einer Verbesserung geführt und es könnte sein, dass wir noch viele Verbesserungen vornehmen müssen. Aber eines ist sicher: Dem kann nicht durch Straßensperrung oder Gewalt begegnet werden. Mit verantwortlichen Mitteln berufen wir zu diesem Zweck das Komitee ein“, sagte der Ministerpräsident.
Die Polizei teilte am Mittwoch mit, dass seit Beginn der Demonstrationen am Sonntag, 136 Personen festgenommen wurden. Die Festnahmen wurden unter dem Verdacht vorgenommen, Polizisten angegriffen zu haben, Vandalismus verübt und die öffentliche Ordnung gestört zu haben.
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