Heiss waren die letzten Wochen und Tage tatsächlich, in der politischen Szene und beim Wetter. Die erste grosse Hitzewelle beendete ohne Vorankündigung den regenreichen und kühlen Winter. Unser grösster Süsswasserspeicher, der Kinneret, hat im Laufe des Winters 3 ½ m zugelegt und steht jetzt bei – 211.19, zuletzt gab es diesen Traumwert im Mai 2014. Bei Temperaturen bis zu 48° im Süden des Landes und über 40° im Norden, flammten in der vergangenen Woche die ersten Waldbrände auf. Zu den durch das Wetter bedingten Brände kamen leider auch wieder Brandstiftungen der Hamas. Unsere eigenen Löschflugzeugen reichten leider wieder mal nicht aus, Hilfe kam von einigen befreundeten Staaten.
Dass «nach den Wahlen ist vor den Wahlen» ein sich immer wieder selbst bewahrheitender Spruch ist, ist bekannt. Als nach der Wahl vom 9. April alle Stimmzettel ausgezählt waren, durfte sich unser PM recht sicher sein, zügig eine stabile und breite, wie er es nannte, Koalition mit seinen «natürlichen Partnern» bilden zu können. Er hatte nur Eines im Sinn, der am längsten amtierende PM von Israel zu werden. Im Juni wäre es so weit gewesen. Dann hätte er den Staatsgründer David Ben Gurion auf den zweiten Platz verwiesen.
Irgendwie blieb es aber in den ersten Wochen seltsam ruhig in Jerusalem. Viel war nicht zu hören von einer lebendigen Koalitionsbildung. Nur wenige Informationen tröpfelten in die Medien. Und die zeigten, dass diesmal alles etwas anders war. Eine Woche nach dem knappen Wahlsieg, am 17. April, hatte Präsident Rivlin gesetzeskonform PM Netanyahu formell mit der Bildung einer neuen Koalition beauftragt. Man ging von 65 Regierungsmitgliedern aus, die keine überwältigende, aber immerhin tragfähige Mehrheit bei 120 Sitzen ausmachen. Der gesetzlich vorgesehene Zeitrahmen beträgt 28 Tage, um das Ziel zu erreichen. Dieser endete also rechnerisch am 9. Mai, wurde aber auf Grund der Feiertage auf den 13. Mai festgelegt.
Zeit genug, um weiter an den politischen Beziehungen zu feilen.
Am Samstag, dem 4. Mai schien es, als wollten die Terrorbanden aus Gaza wieder einmal austesten, wie lange sie Israel reizen können, bevor es zum wirklich heftigen Gegenangriff durch die IDF/IAF kommt
An jenem Samstag schien sich die Lage im Gaza Streifen wieder dramatisch zuzuspitzen. Ab den frühen Morgenstunden des 4. Mai (Schabbat) schossen Hamas und Islamischer Jihad nahezu 1000 (!) Raketen von Gaza aus nach Israel. Viele der Raketen wurden vom Iron Dome abgefangen und zerstört, trotzdem erreichten einige ihr Ziel. Vier Tote und weit über 100 Verletzte gab es auf israelischer Seite. Einige Häuser wurden stark beschädigt. Sichere Bunker wurden geöffnet, der Schulunterricht in der Umgebung des Gaza Streifens fiel aus, Menschenansammlungen wurden untersagt und wer konnte, sollte daheimbleiben, oder noch besser, in unmittelbarer Nähe eines Bunkers.
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von Esther Scheiner
Esther Scheiner ist Journalistin und Redakteurin der Israel Nachrichten. Sie lebt und arbeitet in Israel und der Schweiz.
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