Merkel: „In Deutschland gibt es keine Synagoge die nicht geschützt werden muss“

„Es gibt bis heute keine einzige Synagoge, keine einzige Kindertagesstätte für jüdische Kinder, keine einzige Schule für jüdische Kinder, die nicht von deutschen Polizisten bewacht werden muss“, sagte Merkel im Interview.

Bundeskanzlerin Merkel im CNN Interview. Foto: CNN/screenshot

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, dass in Deutschland noch viel zu tun sei, um sich den dunklen Mächten zu stellen, die dort und in anderen Teilen der Welt Unterstützung finden.

„In Deutschland müssen sie natürlich immer in einem bestimmten Kontext gesehen werden, im Kontext unserer Vergangenheit, was bedeutet, dass wir viel wachsamer sein müssen als andere“, sagte sie.

Merkel sprach einen Tag nach den Europawahlen exklusiv mit Christiane Amanpour von CNN und sagte, dass wir uns „den Gespenstern der Vergangenheit stellen müssen. Wir müssen unseren jungen Leuten sagen, was die Geschichte über uns und andere gebracht hat.“

In den letzten Tagen wurden deutsche Juden von einem führenden Regierungsbeamten gewarnt, in der Öffentlichkeit keine Kippas zu tragen, nachdem die Zahl der antisemitischen Angriffe zugenommen hatte. Zu dem Anstieg des Antisemitismus sagte Merkel, in Deutschland haben wir „leider immer eine bestimmte Anzahl von Antisemiten unter uns gehabt“.

„Es gibt bis heute keine einzige Synagoge, keine einzige Kindertagesstätte für jüdische Kinder, keine einzige Schule für jüdische Kinder, die nicht von deutschen Polizisten bewacht werden muss“, fügte sie hinzu.

Die Bundeskanzlerin verteidigte erneut ihre Entscheidung, fast 1 Million Flüchtlinge nach Deutschland zu lassen und erklärte, die beste Möglichkeit, die Einwanderung nach humanitären Krisen wie in Syrien und im Irak zu bewältigen, bestehe darin, sich nicht gegenseitig „abzuschotten“, sondern wachsamer darauf zu achten, dass Flüchtlinge, die aus diesen Ländern fliehen, „ausreichend betreut“ werden.

Dass der prognostizierte Anstieg der Rechten bei den Europawahlen in der vergangenen Woche nicht eingetreten ist, war größtenteils auf die verstärkte Unterstützung der grünen und liberalen Parteien für die Europäische Union und eine größere Wahlbeteiligung in der gesamten Europäischen Union zurückzuführen.

Quelle: CNN

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