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Irans regionale Stellvertreter: Der Iran wird niemals alleine kämpfen

Im Falle eines Krieges mit den Vereinigten Staaten wird der Iran „nicht alleine kämpfen“.

Diese Botschaft wurde vom Führer der libanesischen Hisbollah-Terrorgruppe, anlässlich einer Massenkundgebung in Beirut im Februar zum 40. Jahrestag der Islamischen Revolution im Iran überbracht. „Wenn Amerika einen Krieg gegen den Iran beginnt, wird Iran bei der Konfrontation nicht alleine sein, denn das Schicksal unserer Region ist an die Islamische Republik gebunden“, sagte Hassan Nasrallah.

Vom Libanon über Syrien bis zum Irak, Jemen und dem Gazastreifen hat Teheran in den letzten zehn Jahren seine Präsenz erheblich ausgebaut und in vom Konflikt zerstörten Ländern im Nahen Osten mächtige Verbündete gefunden und entwickelt. Die Hisbollah ist eines der bekanntesten Mitglieder der selbsternannten „Achse des Widerstands“, bewaffnete Gruppen mit Zehntausenden schiitisch-muslimischen Kämpfern, die Teheran verpflichtet sind.

Der Iran hat in der Vergangenheit solche Gruppen eingesetzt, um seine regionalen Feinde zu schlagen und könnte sie mobilisieren, wenn die jüngsten Spannungen mit den Vereinigten Staaten zu einem bewaffneten Konflikt führen und das Schlachtfeld dramatisch ausweiten.

Hier ein Blick auf die Verbündeten Teherans im Nahen Osten:

Hisbollah

Die Miliz wurde von der iranischen Revolutionsgarde während des libanesischen Bürgerkriegs in den 1980er Jahren gegründet. Heute gehört sie zu den effektivsten bewaffneten Gruppen in der Region und erweitert den iranischen Einfluss bis vor die Haustür Israels.

In einer Expertiese für das Brookings Institute, beschrieb der frühere stellvertretende US-Außenminister Jeffrey Feltman die Gruppe als das „erfolgreichste Exportprodukt“ des revolutionären Iran und das „Mehrzweckwerkzeug“ Teherans.

Die Hisbollah wurde gegründet, um Israel nach dem Einmarsch in den Libanon im Jahr 1982 zu bekämpfen. Sie führte einen 18-jährigen Guerillakrieg gegen die israelischen Streitkräfte und zwang sie schließlich im Jahr 2000 zum Rückzug aus dem Libanon. Sechs Jahre später kämpfte sie gegen Israel in einem Monatelangem blutigen Krieg, der zu einer Pattsituation führte.

Heute verfügt die Gruppe über ein Arsenal von Zehntausenden von Granaten und Raketen, die bis tief nach Israel reichen können, sowie über Tausende von hochdisziplinierten und kampferprobten Kämpfern. Die Hisbollah kämpft seit mehr als sechs Jahren mit den Streitkräften der Regierung in Syrien und sammelte dort Erfahrung auf dem Schlachtfeld und erweiterte ihren Einflussbereich.

Zu Hause übertrifft die Macht der Gruppe die der libanesischen Streitkräfte, sie hat zusammen mit ihren Verbündeten mehr Macht als je zuvor im Parlament und in der Regierung.

Trotz der gewalttätigen Rhetorik sagt die Hisbollah, dass sie keinen weiteren Krieg mit Israel anstrebt und dass sie – zumindest im Anfangsstadium – keine regionale Konfrontation führen wird, es sei denn, sie wird provoziert. Die Hisbollah hat Hunderte von Kämpfern in Syrien verloren, was einen hohen Tribut an die schiitische Gemeinschaft bedeutet, von der sie den größten Teil ihrer Unterstützung bezieht.

Die Houthis

Jemens schiitische Rebellen, bekannt als Houthis, kamen 2014 aus dem Norden und eroberten die Hauptstadt Sanaa. Eine von Saudi-Arabien geführte Koalition, trat im folgenden Jahr auf Seiten der Regierung in den Konflikt ein. Der Krieg hat seitdem Zehntausende Menschen getötet und die schlimmste humanitäre Krise der Welt ausgelöst.

Saudi-Arabien betrachtet die Houthis als iranischen Stellvertreter und beschuldigt zusammen mit westlichen Nationen und Experten der Vereinigten Staaten, dass Teheran Waffen an die Rebellen geliefert habe, einschließlich der Langstreckenraketen, die sie in Saudi-Arabien abgefeuert haben. Der Iran unterstützt die Rebellen, bestreitet jedoch, sie zu bewaffnen.

Die Houthis haben seit dem Kriegseintritt wenig Boden gutgemacht und die saudische Hauptstadt Riad mit Langstreckenraketen angegriffen. Anfang dieser Woche behaupteten sie, ein Drohnenangriff habe eine große Ölpipeline in Saudi-Arabien zerstöt. Saudi-Arabien hat mit Luftangriffen auf die von Rebellen gehaltene Hauptstadt des Jemen geantwortet, bei denen Zivilisten getötet wurden.

Irakische Milizen

Der Iran hat schiitische Milizen im Irak ausgebildet, finanziert und ausgerüstet, die in den Jahren nach der Invasion von 2003 gegen US-Streitkräfte kämpften und ein Jahrzehnt später gegen die Terrorgruppe islamischer Staat.

Zu den schiitischen Milizen im Irak gehören Gruppen wie Asaib Ahl al-Haq, Kataeb Hezbollah und die Badr-Organisation, alle drei von Männern angeführt, die eng mit General Qassem Soleimani, dem Führer der iranischen Elite-Quds Force verbunden sind.

Die Milizen agieren unter dem Dach der Volksmobilmachungskräfte des Irak, einer Sammlung größtenteils schiitischer Milizen, die 2016 in die Streitkräfte des Landes eingegliedert wurden. Zusammen zählen sie mehr als 140.000 Kämpfer und stehen unter der Autorität des irakischen Premierministers. Die Top-Köpfe der PMF sind politisch mit dem Iran verbunden.

Die US-Streitkräfte und die PMF kämpften Seite an Seite gegen die Terroristen des islamischen Staates, nachdem das irakische Parlament die USA 2014 wieder in das Land eingeladen hatte. Doch jetzt, da der Krieg weitgehend abgeschlossen ist, fordern einige Milizenführer die US-Truppen auf, dass Land wieder zu verlassen und drohen, sie nötigenfalls gewaltsam zu vertreiben. In dieser Woche befahlen die USA allen nicht wesentlichen Regierungsmitarbeitern, den Irak zu verlassen, da in der Region eine nicht näher bezeichnete Bedrohung besteht, die mit dem Iran in Verbindung gebracht werden soll.

Gaza-Terroristen

Der Iran unterstützt seit langem palästinensische Terrorgruppen, darunter die Hamas-Machthaber im Gazastreifen und insbesondere die kleinere islamische Dschihad-Gruppe.

Die Hamas hat nach den Aufständen im Arabischen Frühling 2011, mit dem Iran gebrochen und hat dadurch monatlich Millionen Dollar an Unterstützung verloren. Die Gruppe befindet sich heute in einer schweren Finanzkrise. Angestellte und Beamte in Gaza haben seit Jahren kein volles Gehalt mehr erhalten.

Teheran soll den bewaffneten Flügel der Hamas weiterhin militärisch unterstützt haben, doch die Gruppe scheint den größten Teil ihrer Hilfe von Katar zu erhalten, so dass es weniger wahrscheinlich ist, dass es in einem regionalen Konflikt zu einer Kampfhandlung auf Teherans Seite kommt. Der Islamische Dschihad, eine andere sunnitische Terrorgruppe, wird als dem Iran viel näher angesehen, ist jedoch noch nicht so eng mit der Hisbollah oder anderen Gruppen verwoben.

Die Hamas und der Islamische Dschihad haben Anfang des Monats während eines Kampfes mit Israel, Hunderte von Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert. Israel warf dem Islamischen Dschihad vor, die Gewalt ausgelöst zu haben, welche die schlimmste seit dem Krieg von 2014 war. Die Bewegung bestritt die israelischen Anschuldigungen nicht.

 

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Von am 17/05/2019. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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