Rochus Misch, einer der wenigen Vertrauten von Adolf Hitler erzählte nach Ende des Zweiten Weltkrieges der alliierten Presse so einige Anekdoten aus dem letzten Aufenthaltsort des „Führers“: „Dem von vielen Sorgen gequälten Führer wurde übel mitgespielt. Ein Gerücht besagte, dass sogar Eva Braun ihn schmählich hintergangen habe. Das Leben von Hitlers Freundin, vom Führer selbst als nicht sehr intelligent, aber mit einem Hang für erregende Sachen charakterisiert, sei ein einziges Ringen nach Erfolg und Anerkennung nach dem Glanz ihrer Filmwelt gewesen. Nach Aussagen von Frau Schroeder konnte sie aber auch ganz schön gemein sein; – zum Führer und dessem besten Freund, dem Hund.
Als Hitler im Bunker bei einem Essen nur noch trüben Sinnes über Blondi und die Fünflinge redete und nicht einmal einen Blick für ihre neuen Schuhe übrig hatte, nahm sie Rache auf ihre eigene Art: `Manchmal gebe ich dem Vieh heimlich unter dem Tisch einen Fußtritt, und Adolf wundert sich dann über das närrische Benehmen des Tieres´. Schlimmer noch: Sie habe angeblich unter dem schwägerischen Mantel mit dem SS-General Hermann Fegelein eine Affäre gehabt. Der war ja damals als offizieller Vertreter vom Reichsführer SS, Heinrich Himmler, in Hitlers Hauptquartier tätig und seit dem Sommer 1944 mit Gretl, der Schwester von Eva Braun verheiratet.
Über Fegelein, der ja laut Führerbefehl wegen Hochverrat exekutiert wurde, hatten sich schon viele nationalsozialistische Größen wie etwa Gobbels, Bormann und Speer das Maul zerrissen. Eva Braun jedoch fühlte sich zu Fegelein hingezogen, und der Führer glaubte, dass dieses <Weibsbild> wider Erwarten und gegen die Anweisung des Führers aus dem vergleichsweise noch sicheren München im März 1945 wieder in die <gefährliche Frontnähe> Berlins hatte zurückkehren lassen. Dort habe sich dann die Braut des Führers mit diesem Typen (Fegelein) nach Herzenslust amüsiert, während die alliierten und sowjetischen Armeen langsam auf die Grenzen des Reiches vorrückten.
Um des Führers Gesundheitszustand und seine Sorgen hat sie sich nie gekümmert. Sie tanzte lieber, während der Führer eine Schreckensnachricht nach der anderen zu verdauen hatte. Das habe ich selbst miterlebt. Der Führer rief dann zu einem späteren Zeitpunkt seine Sekretärin zu sich und diktierte sein privates und politisches Testament, bevor er mit Eva Braun die Ehe schloss. Dann, wenige Tage später brachten sich der Führer und Eva Hitler in ihren Privaträumen um. Der Adjutant Günsche und Kammerdiener Linge trugen die beiden Leichen in den Garten des Führerbunkers, übergossen sie mit Benzin und zündeten sie an. Dabei habe ich ihnen aber auch geholfen. Ich erinnere mich noch an den ekelhaften Blausäuregeruch der toten Eva und wie sie sich in der Gluthitze noch einmal aufbäumte. Sie sah aus wie eine geschmorte Gans.“
In einem Spiegel-Interview erzählte dies auch Rochus Misch in dieser Version.
Rückblick auf diverse „Stationen“ des Despoten Adolf Hitler: Die Ernennung zum Reichskanzler erfolgte bekanntlich am 30. Januar 1933, Drei Monate später folgte das „Ermächtigungsgesetz“, das ihn zum Diktator machte. Die „Aufräumarbeiten“ schritten, dank der tüchtigen Mitarbeit der konservativen „Eliten“ rasch voran. Die neu eingerichteten Erziehungs- und Konzentrationslager erwiesen sich als ausbaufähig, das „Beseitigen des Gesindels und der politischen Feinde“ konnte beginnen. Die Gewerkschaften waren domestiziert, missliebige Bücher verbrannt, notwendige „Säuberungen“ und „Beschlagnahmungen“ durchgeführt, die Weimarer Parteien aufgelöst, die KPD verboten, die der SPD kurz davor, die ersten Maßnahmen zur „Arbeitsbeschaffung“ und zur „Reinigung des deutschen Volkskörpers von den Juden“ erledigt, die Generäle informiert, dass große Zeiten und Ausweitungen des „Dritten Reiches“ nach Osten bevorstünden, Hugenberg und seine „Deutschnationalen“, die ihn angeblich im Kabinett in die Zange hatten nehmen wollen, um ihn klein zu halten, pfiffen aus dem letzten Loch.
Die Mühen des mordsmäßigen Trubels hatten sich gelohnt. Hitlers Beliebtheit und Ansehen waren gewaltig angestiegen, der „nationale Aufbruch“ und die „Gleichschaltung“ bei Millionen von Deutschen gut angekommen. Ein Anfang war gemacht, bald würden – so der „Führer – die Wirtschaft, die NSDAP, das Vaterland in seinem Sinne florieren. Der Staatsapparat und mehr oder weniger das ganze Volk begannen, ihm fleißig entgegen zu arbeiten.
Danach konnte sich der „Führer“ einmal kurz zurücklehnen, mal an sich selber denken und sein „Domizil“ in den Bergen „in vollen Zügen“ genießen und ein paar Neuanschaffungen machen. Er bestellte Schränke, Stühle und Tische. Ebenso ein gehöriges Quantum an Tafelgeschirr. Darunter zur „kommoden Zwischenlagerung“ fünf Nachttöpfe, erworben am 12. Juni 1933 bei der Firma E.M. Schüssel in der Kaufingerstraße in München, das Stück für 1,40 Reichsmark. Die Rechnung ist noch heute abgebildet, ausgestellt auf den „Hochwohlgeboren Herrn Reichskanzler Adolf Hitler“. Ordnung musste natürlich sein in Adolf Hitlers Vita.
Nur der, wer sich über die offiziellen Meinungsumfragen hinaus umhört, was die Deutschen damals wie heute von Hitler hielten, kann nur staunen: Wie viel an Faszination und Anziehungskraft da – auch heute noch – zum Vorschein kommt und mit wie viel positiven Eigenheiten in nicht wenigen deutschen wie ausländischen Köpfen der „Führer“ verortet ist, der gemeinhin als die „Verkörperung des Bösen“ in dieser, unserer Welt ist. Das politisch korrekte Denken – besonders bei der AfD – sieht sich da oft in einer peinlichen Erklärungsnot.
Von Rolf von Ameln
Rolf v. Ameln ist Buchautor, sowie IN-Korrespondent in Deutschland und Spezialist für Themen der Zeitgeschichte. Er schreibt seit 25 Jahren für die Israel-Nachrichten.
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