Morris Kahn, Präsident von SpaceIL: „Israel tut etwas Großartiges. Nichts ist unmöglich – wir wagen es, zu träumen, und diesen Traum in Wirklichkeit zu verwandeln. Wir haben allen Grund, stolz zu sein.“ “
„BeResheet“, das erste und ausschließlich privat finanzierte Raumfahrtprojekt von Israel Aerospace Industries or IAI (תע“א) ist nach einem zunächst planmäßigen Flug in einer Mondumlaufbahn am 11. April 2019 auf dem Mond abgestürzt.“ Soweit die lapidaren Meldungen in zahlreichen europäischen Presseorganen und Medien, in völliger Verkennung oder bewussten Missachtung dieses historischen Erfolges für Israel. Dieses Raumflugprojekt wurde in Europa medial zwar weitgehend neutral begleitet und dennoch stand mehr zwischen den Zeilen als im Text selbst. Ist es Neid, Missgunst, Schadenfreude bei dem Fehlversuch der Mondlandung oder offen gezeigtes Desinteresse an den weltweit achtunggebietenden Erfolgen und technischen Innovationen Israels? Regelrecht abwertend titulierte „Zeit-Online“: „Wer hat noch nicht, wer will noch mal?“
Einzig die Deutsch-Israelische-Gesellschaft e.V. bemühte sich, sachlich und informativ zugleich zu sein.
„…Israel sei jedoch das siebte Land der Welt, dem es gelungen sei, in die Umlaufbahn des Mondes zu gelangen. Israel hatte gehofft, als vierte Nation nach den Großmächten Russland, den Vereinigten Staaten und China, auf dem Mond zu landen. Es war die erste privat finanzierte Mission dieser Art….“
Raumfahrtmissionen aller Art sind extrem kostenintensiv, risikoreich und volkswirtschaftlich (noch-)nicht im klassischen ROI (Return on Investment /Kapitalrentabilität) darstellbar. Die Kosten sind exorbitant und haben sogar Russland gezwungen, ihre bisherigen, staatlich finanzierten Raumfahrtaktivitäten drastisch einzuschränken. In den USA nicht anders. Aus diesem Grund hat die amerikanische Raumfahrtbehörde für die nächsten 5 Jahre insgesamt 18 Missionen / Raketenstarts an 3 private Unternehmen mit einem Auftragsvolumen von knapp 14 Milliarden US-Dollar vergeben. Boeing und Lockheed Martin erhoffen sich im All ein Milliardengeschäft mit dem Bau von Satelliten, Weltraumtourismus und langfristig auch mit der exterritorialen Rohstoffgewinnung als Ausgleich für die endlich werdenden Rohstoffquellen auf der Erde.
„Die Zeit“ berichtete 1969: „Der Mondlandeflug von Apollo 11 kostete allein 142 Milliarden Mark…“, 50 Jahre später liegen die Kosten der israelischen Mondmission mit ca. 84 Millionen EUR im Vergleich dazu überschaubar günstig, für die kleine israelische Volkswirtschaft und den privaten Investor SpaceIL (1/3 der Kosten) aber dennoch eine Herausforderung denn die dazu gehörende Infrastruktur und Personal jeder Aart werden hier kostenseitig nicht erwähnt.
Eine unbemannte Marsmission kostet derzeit ca. 1 bis 6 Milliarden US-§ und die langfristig von den USA anvisierte bemannte Marsmission wird mit 400 Milliarden US-§ kalkuliert. Wen wunderts, dass dieser Kapitalbedarf selbst die Möglichkeiten der größten Volkswirtschaft der Erde, die USA, übersteigt und Partner wie die ESA und einzelne Kapitalstarke europäische Staaten ins Boot geholt werden.
Aufgeben war für Israel nie eine Option“ sagte PM Netanjahu und auch nach der Bruchlandung blickte der alte und neue Premier Minister Israels nach vorne und sagte: … er hoffe auf einen neuen Versuch binnen zwei bis drei Jahren.
„…Präsident Rivlin hatte für den feierlichen Abend (der Mondlandung) mehrere Dutzend Kinder in seine Residenz in Jerusalem eingeladen. …Als alle nach der missglückten Mondlandung niedergeschlagen waren, stimmte er – per Fernschalte zugeschaltet – die israelische Nationalhymne an. Netanjahu stimmte mit ein und auch der Rest im Zuschauerraum begann zu singen.“
Es ist dieser Optimismus, Wille und die Kraft des israelischen Volkes, die der israelische Präsident Reuven Rivlin zusammenfasste und sagte: „Als wir Kinder wie ihr waren, konnten wir nicht davon träumen, einmal zum Mond zu fliegen. Das ist ein wichtiger Abend für Israel, seine Bürger und Kinder, die gesehen haben, was wir erreichen können, wenn wir uns anstrengen.“ Es gebe Enttäuschungen auf dem Weg. Aber die seien nichtig im Vergleich zu den Errungenschaften, die Israel geschafft habe. Es sei ein unvergesslicher Abend gewesen. Trotz der missglückten Landung fasste er zusammen: „Wir sind auf dem Mond.“ „Israelnetz“:
Dieses globale Achtungszeichen ist nicht nur bei den angestammten Raumfahrtnationen USA und Russland, neuerdings auch China, angekommen und sicher werden die Ajatollahs in Qum und Teheran zur Kenntnis genommen haben, dass Israel jetzt über die Fähigkeit verfügt, große ballistische Interkontinental-Raketen mit hoher Präzision zu starten und zu steuern.
Israel hat allen Grund stolz zu sein.
Von Gerhard Werner Schlicke
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