Die Geräte der visuellen Hilfsfirma OrCam sind in ganz Israel in allen erreichbaren Wahllokalen erhältlich, wenn das Land bei den Parlamentswahlen am Dienstag abstimmt.
Das Unternehmen für künstliche Bildverarbeitungsgeräte OrCam Technologies Ltd. hat mit dem Zentralen Wahlkomitee (CEC) von Israel zusammengearbeitet, um es sehbehinderten Wählern zu ermöglichen, bei der Parlamentswahl am Dienstag ihre Stimmabgaben unabhängig voneinander abzugeben.
Laut der KEK sind mehr als 6,3 Millionen Israelis wahlberechtigt, von denen ungefähr 22.000 blind sind, so das Ministerium für Arbeit, Soziales und soziale Dienste. Weitere 100.000 Wähler haben Sehstörungen. Blinde und sehbehinderte Menschen stimmen in der Regel mit Hilfe einer Begleitperson ab.
Das OrCam-Gerät „MyEye2“ hilft sehbehinderten Menschen dabei, ihren Stimmzettel zu sehen. Das Gerät in Fingergröße ist mit einer Kamera und einem Mikrofon ausgestattet und wird auf eine Brille geklemmt, wobei gedruckter und digitaler Text diskret von der Person gelesen wird, die das Gerät trägt. Am Wahltag wird das Gerät im Rahmen eines Pilotplans in 12 Wahllokalen in ganz Israel, von Eilat im Süden bis Akko im Norden, eingesetzt werden können.
Am Wahltag scannt das Gerät von OrCam den Text der Stimmzettel und liest den Namen der Parteien direkt vor dem Benutzer aus. „Während das Gerät eine Kamera verwendet, speichert es keine der gelesenen Informationen, wodurch die Privatsphäre des Wählers gewahrt bleibt“, sagte Matan Bar-Noy, Director of Business Development von OrCam, in einem Interview mit Calcalist.
Das Pilotprogramm wird in Zusammenarbeit mit dem Blindenzentrum in Israel durchgeführt.
OrCam mit Sitz in Jerusalem wurde 2010 von Amnon Shashua und Ziv Aviram, den Gründern des autonomen Fahrzeugtechnologieunternehmens Mobileye B.V., gegründet und wurde 2017 für 15,3 Mrd. USD an Intel verkauft. OrCam beschäftigt nach Angaben von Pitchbook etwa 200 Mitarbeiter.
Quelle: CTech
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