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Deutschland: Israelische Kinder judenfeindlich Angegriffen

Nachdem wir gestern hier darüber berichtet hatten, dass viele Israelis bei Reisen nach Europa ihre Identität verbergen um nicht Opfer von Antisemitismus und Anfeindungen zu werden, sind israelische Kinder in Deutschland Opfer eines judenfeindlichen Angriffs geworden.

Eine Traumreise zu Beginn dieses Monats, bei der eine der besten Fußballmannschaften Deutschlands in ihrem Heimatstadion in Aktion war, endete mit einem antisemitischen Alptraum für vier israelische Kinder.

Die Jugendlichen, die alle aus wirtschaftlich benachteiligten Familien in Haifa stammen, waren nach Deutschland gereist, um Borussia Dortmunds Stammspieler im berühmten BVB-Stadion zu sehen, dank einer finanziellen Unterstützung der israelischen Filiale des deutschen Fußballvereins.

Als die Gruppe zu Beginn ihrer Heimreise einen Bus zum Flughafen Amsterdam bestieg, wurden ihre israelischen Ausweisdokumente zum Grund für Feindseligkeiten der Mitarbeiter des Busunternehmen Flixbus.

„Als die Busfahrer unsere israelischen Pässe sahen, wurden sie sofort aggressiv und erniedrigten uns“, sagte der Reiseleiter Itamar Eli der Zeitung „Welt“. Eli sagte, die Fahrer hinderten die israelische Gruppe daran, ihr eigenes Essen mit in den Bus zu bringen, während sie anderen Passagieren dieses erlaubte.

„Ich wollte unser Essen in meinem Gepäck verstauen, aber einer der Busfahrer sagte mir plötzlich, dass wir es wegwerfen müssen“, sagte Eli. „Der Fahrer war sehr aggressiv und wütend.“ Mittlerweile gab der Kollege des Fahrers, der wenige Augenblicke zuvor mit einem anderen Passagier Englisch gesprochen hatte, jetzt vor, er könne kein Englisch verstehen, als Eli ihn um Hilfe bat.

Eli wies darauf hin, dass auf der Website des Busunternehmens Flixbus klargestellt wurde, dass die Passagiere berechtigt sind, Speisen und Getränke mit an Bord mitzunehmen.

Der Chef des israelischen Fanclubs von Borussia Dortmund sagte, Eli habe sich sofort an ihn gewandt. „Er war entsetzt, er schrieb mir eine verzweifelte Nachricht und fragte mich, was er tun sollte“, sagte Adam Lahav der Welt. „Es ist sehr traurig, dass so etwas passieren kann. Die Gruppe hatte so ein tolles Wochenende – und dann endet es mit dieser Demütigung.“

Die Zeitung Welt wies darauf hin, dass die Erfahrung der israelischen Gruppe keineswegs ein Einzelfall ist. „Der Bericht der israelischen Reisegruppe korrespondiert mit einem Muster von Vorfällen, das wir häufiger beobachten“, sagte Daniel Poensgen, Sprecher des Forschungs- und Informationszentrums für Antisemitismus (RIAS) der Bundesregierung. „Israelhass als Manifestation des Antisemitismus ist etwas, was wir in vielen Vorfällen beobachten“, sagte er.

Zu den von Poensgen angeführten Beispielen gehörte im Januar der gewaltsame Angriff auf eine junge israelische Frau, die mit dem Bus unterwegs war. Sie wurde an den Haaren gepackt und von einem Mann zu Boden geworfen, der sie auf Hebräisch auf ihrem Handy sprechen hörte.

Bei sieben verschiedenen Anlässen in diesem Jahr, seien israelische Flaggen und Fotografien in Erinnerung an Dalia Elyakim – die im Dezember 2016 bei einem islamistischen Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz getötet worden war – entfernt worden.

Die Welt zitierte auch eine Studie des Sozialanthropologen Dr. Dani Kranz, der 804 Israelis in Deutschland befragte – mehr als 20 Prozent gaben an, aufgrund ihrer Nationalität Antisemitismus erlebt zu haben.

Flixbus, das deutsche Busunternehmen, dessen Fahrer den jungen Israelis und ihrem Reiseleiter diskriminierendes Verhalten entgegengebracht haben, bestritt in einer Erklärung an Welt, dass die Beschwerde der Gruppe in irgendeiner Weise richtig wäre.

„Wir bedauern, dass es aufgrund der Sprachbarriere zu Kommunikationsschwierigkeiten kam“, sagte ein Unternehmenssprecher. „Wir nehmen Diskriminierung jeglicher Art sehr ernst und fördern Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung.“

 

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Von am 09/04/2019. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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