Iran: Zwei neue Atomkraftwerke im Bau

Der iranische Nuklearchef hat laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars, den Bau von zwei neuen Atomkraftwerken angekündigt.

Ali Akbar Salehi, Chef der Atomenergieorganisation des Irans, sagte, dass die Kraftwerke in der Region Bushehr im Süden des Iran gebaut werden. Dort gibt es bereits ein Kernkraftwerk und das aktuelle Projekt umfasst offenbar zwei neue Einheiten, um die derzeitige Anlage zu erweitern.

„Alles geht hervorragend voran. Ich war vor zwei oder drei Tagen in Bushehr und die Kraftwerke Bushehr 2 und Bushehr 3 werden gerade gebaut“, sagte Salehi am Montag bei einem Kabinettstreffen in Teheran gegenüber Reportern.

Er fügte hinzu, dass die Infrastruktur für die Kraftwerke bereits eingerichtet wurde und Tausende Tonnen Beton und Zement verwendet wurden.

Irans erstes in Russland gebautes Atomkraftwerk in Bushehr wurde 2011 in Betrieb genommen und erreichte im folgenden Jahr die volle Kapazität. Das Projekt für Buschehr-2 wurde im September 2014 von russischen Atomexperten in Teheran vorgestellt.

Nach Angaben des US-finanzierten Rundfunksenders Radio Farda, beklagten sich hochrangige Vertreter der iranischen Atomenergieorganisation über das „minimale“ Budget, das dem Kernkraftwerk Bushehr zur Verfügung gestellt wurde. Der Leiter und der stellvertretende Leiter der Organisation haben beide die Regierung kritisiert und gesagt, das Budget der Anlage sei so niedrig, dass die Zukunft des Atomreaktors dem Bericht zufolge gefährdet sei.

Salehi wird bei einem Industrieseminar mit den Worten zitiert, dass „der im Bushehr-Reaktor erzeugte Strom für 40 Millionen Dollar gekauft wird, während das jährliche Budget für den Betrieb der Anlage 120 Millionen Dollar beträgt.“ Deshalb warnt er: „Es gibt ein Defizit von 80 Millionen Dollar und wir wissen nicht, wie wir das kompensieren sollen.“

Die iranischen Führer haben eingeräumt, dass das Land derzeit unter einer schweren Wirtschaftskrise leidet. Die neuen US-Wirtschaftssanktionen haben Berichten zufolge, die Ölexporte des Iran um die Hälfte reduziert und bedeutende Mengen an Devisen für Regierungsoperationen weggenommen.

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