Ein Umzugswagen der im belgischen Aalst am traditionellen Karnevalszug teilnahm, weckt Erinnerungen an die antisemitischen Umzugswagen in den 1930 Jahren in Deutschland und ruft wütende Reaktionen in der jüdischen Welt hervor.
Die Veröffentlichung von Fotografien, die einen offensichtlichen Antisemitismus im belgischen Karneval zeigen, der von der UNESCO als Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Kulturerbes der Menschheit anerkannt wurde, haben in den sozialen Medien zu verärgerten Reaktionen der Verurteilung geführt.
Der Karnevalsumzug fand am Sonntag statt und ein Foto das von einer jüdischen Dachorganisation in Belgien aufgenommen und in Umlauf gebracht wurde, zeigt einen Umzugswagen im belgischen Aalst mit Karikaturen orthodoxer Juden die auf Geldtaschen sitzen.
Die Organisation die flämische und französischsprachige Juden in Belgien vertritt beklagte sich bei der Aufsichtsbehörde gegen Rassismus: „In einer Demokratie wie Belgien gibt es keinen Platz für solche Dinge, Karneval oder nicht“.
Der niederländische Oberrabbiner Binyomin Jacobs, verurteilte den Karnevalswagen. Er enthält „typische, antisemitische Karikaturen von 1939“, sagte er der Jewish Telegraphic Agency.
Es ist nicht das erste Mal, dass Aalsts jährlicher Karneval extreme antijüdische Wagen hat. Im Jahr 2013 zeigten sie einen Wagen auf dem ein Waggon der Deutschen Reichsbahn stand, mit dem jüdische Menschen von den Nazis in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert wurden. In der Nähe marschierten Teilnehmer, die als SS-Offiziere und orthodoxe Juden verkleidet waren. Ein Plakat auf dem Wagen zeigte flämische belgische Politiker, die als Nazis verkleidet waren und Kanister hielten, die mit der Aufschrift Zyklon B bezeichnet waren, das Gift, das die Nazis im Holocaust zur Ausrottung von Juden in Gaskammern verwendeten.
An dem Umzug nahmen auch Leute teil, die Ku Klux Klan (KKK) Outfits trugen und ihre Gesichter geschwärzt hatten, berichtet JTA.
„Werden die belgischen Behörden Maßnahmen ergreifen?“, fragte Arsen Ostrovsky, Exekutivdirektor des israelisch-jüdischen Kongresses, einer in Israel ansässigen NGO. Er nannte die Bilder auf dem Wagen: „kranker Antisemitismus in seiner schlimmsten Form“.
Die Karnevals-Gruppe Vismooil’n kreierte die beiden Puppen als Thema für den Aalst’er-Karneval 2019.
Bisher hat sich außerhalb der jüdischen Gemeinschaft in Belgien, noch niemand zu dem skandalösen Vorgang geäußert. Anfragen der Redaktion der Israel-Nachrichten um Stellungnahme, wurden von belgischen Behörden bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht beantwortet.
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