Anlässlich des bundesweiten Gedenktages haben am Sonntagvormittag etwa 150 Chemnitzer am Mahnmal im Park der OdF der Opfer des Faschismus erinnert.
Die Holocaust-Überlebende Renate Aris appellierte vor allem an die Jugend in Chemnitz – Agricola-Gymnasiasten gestalteten das Rahmenprogramm -, die Verbrechen der Nazi-Zeit nicht zu vergessen. Die 83-Jährige, Mitglied der jüdischen Gemeinde, spricht selbst vor Schulklassen über ihre Erlebnisse. Aris‘ Großmutter war deportiert und ermordet worden – eines von 25 Mitgliedern der Familie, die verschleppt worden seien und „die wir nie wieder gesehen haben“, so Aris.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig ist in ihrer Rede auch auf die Ereignisse im August vergangenen Jahres eingegangen, als nach dem Tod eines 35-Jährigen zum Teil Rechtsextreme an Demonstrationen teilnahmen. Sie nannte das Beispiel eines beliebten jüdischen Rechtsanwaltes, der 1933 ermordet wurde. Die Chemnitzer hätten sich empört, auch später, als sich die Gewaltspirale weiterdrehte. „Aber sie haben nichts getan“, so Ludwig.
Heute könne keiner in Anspruch nehmen, nicht zu wissen, wozu Ausgrenzung und Hass führen. Sie frage sich, so Ludwig, was in den Köpfen derer vorgegangen ist, die im August hinter jenen nachgelaufen sind, die den Hitlergruß zeigten, und wie sich die Opfer des Holocaust bzw. ihre Nachfahren fühlten, als sie diese Bilder sahen.
Von Dr. Anita Homolka-Enstroem
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.