Vier verschiedene Parteien würden jeweils einen Sitz bei der April-Knesset-Wahl auf Kosten des Likuds gewinnen, wenn gegen den Premierminister Anklage erhoben würde.
Keine schlechte Nachrichten für Premierminister Benjamin Netanyahu und seine regierende Likud-Partei: Entgegen der allgemeinen Voraussagen, würde eine Entscheidung ihn wegen angeblicher politischer Korruption anzuklagen, nicht dazu beitragen, dass die Partei tatsächlich darunter leiden würde. Sie könnte sogar dazu beitragen, eine trotzige Wählerbasis zu stärken, wie eine gerade veröffentlichte Umfrage zeigt.
Netanyahu wird in mehreren Korruptions-Fällen untersucht und der Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit hat den Wunsch geäußert, vor den Parlamentswahlen am 9. April eine Entscheidung über das Schicksal des Premierministers zu treffen.
Der israelische Armee Radiosender veröffentlichte am Dienstag Ergebnisse einer Umfrage, die in Zusammenarbeit mit den Marketingforschungsunternehmen Midgam und iPanel durchgeführt wurde.
Die Antworten auf zwei Fragen in der Umfrage wurden dabei miteinander verglichen. Die beiden Fragen lauteten: „Wenn heute Wahlen stattfinden würden, welche Partei würden Sie wählen?“ Und „Wenn der Generalstaatsanwalt beschließt, dass der Premierminister wegen Bestechungsvorwürfen angeklagt werden soll, welche Partei würden Sie wählen?“
In Beantwortung der ersten Frage würde der Likud 29 Sitze erhalten und in Beantwortung der zweiten Frage, würde der Likud laut den Umfrageergebnissen 25 Sitze erhalten.
Aufgrund der unterschiedlichen Antworten, würden vier verschiedene Parteien auf Kosten des Likuds einen Sitz erhalten. Die vier Parteien sind: Israel Resilience, eine neue Partei, die vom ehemaligen Stabschef der IDF, Benny Gantz, gegründet wurde; Yesh Atid, angeführt von Ex-Finanzminister und Journalist Yair Lapid; Kulanu, angeführt von Finanzminister Moshe Kahlon; und Yisrael Beiteinu, dessen Führer Avigdor Liberman als Verteidigungsminister zurückgetreten ist und der die Partei im November aus der Netanyahu-Regierung gezogen hatte, weil er mit der Politik bezüglich des Gazastreifens nicht übereinstimmte.
Die Anwälte von Netanyahu haben versucht, Mandelblit vor der Wahl davon abzuhalten, eine Anklage zu erheben. Am Montag fand ein Treffen zwischen beiden Seiten statt.
Trotz des voraussichtlichen Verlustes der Likud-Macht hätte die Partei bei einer Anklage immer noch einen Vorsprung vor allen anderen Knesset-Fraktionen und Netanyahu hätte immer noch die beste Chance, die nächste israelische Regierung zu bilden.
Die Umfrage zeigt, dass der Likud entweder einen beachtlichen Vorsprung von 16 Sitzen, oder einen immer noch respektablen Vorsprung von 11 Sitzen gegenüber Israel Resilience und Yesh Atid haben würde.
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