Die Stadt München überreicht dem mutmaßlichen antisemitischen Karikaturisten Dieter Hanitzsch, der im vergangenen Mai wegen Hass gegen den jüdischen Staat von seiner Zeitung entlassen wurde, eine Auszeichnung.
Der Münchner Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, Wolfgang Kach, sagte, der Cartoon habe „antisemitische Klischees“ verwendet, als er den israelischen Premierminister Binyamin Netanyahu in der Kleidung der israelischen Eurovision-Teilnehmerin Netta Barzilai, die den Wettbewerb 2018 gewonnen hatte, zeigte. Er sagte, dass die Veröffentlichung der Karikatur in der Ausgabe der Tageszeitung am 15. Mai 2018 ein Fehler war und entschuldigte sich bei den Lesern.
Infolgedessen wurde der Karikaturist im vergangenen Mai entlassen.
Ein Who is Who von Münchens politischer und kultureller Elite wird Hanitzsch im Januar ehren, darunter Christian Ude, der von 1993 bis 2014 Münchens sozialdemokratischer Bürgermeister war und eine Rede hält, in der er Hanitzsch lobt. Der 85-jährige Karikaturist erhält den Ernst-Hoferichter-Preis für die Kombination von Originalität, Weltoffenheit und Humor. Der Preis beläuft sich auf 5.000 Euro.
Die Karikatur von Hanitzsch zeigt, wie Netanyahu auf der Bühne des Eurovision-Songs in Nettas Kleidung auftritt, während er eine Rakete mit einem Davidstern in der Hand hält. Er singt mit einer Sprechblase: „Nächstes Jahr in Jerusalem“.
Der mit der Bekämpfung des Antisemitismus beauftragte Kommissar der Bundesregierung, Felix Klein, sagte der Bild-Zeitung: „Hier werden Assoziationen mit den unerträglichen Karikaturen der nationalsozialistischen Propaganda wiederbelebt.“
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