Eine israelische Such- und Rettungsgruppe wird in dieser Woche Operationen an der Donau aufnehmen, um Überreste von Holocaust-Opfern zu finden.
Vor fast eineinhalb Jahren beendete das israelische Holocaust-Museum Yad Vashem ein Projekt, bei dem alle ungarischen Juden die während des Holocausts getötet wurden, identifiziert wurden. Nun ist Israel entschlossen, die Überreste derjenigen zu finden, die am Ufer der Donau in Budapest, Ungarn, umkamen.
Die israelische Such- und Rettungsorganisation ZAKA, eine auf Freiwilligen basierende Gruppe, wird diese Woche mit Tauchgängen am zweitgrößten Fluss Europas beginnen.
ZAKA, bekannt für seine weltweiten Bemühungen, Opfer von Terroranschlägen und Massenunfällen zu einer vollständigen jüdischen Bestattung zu bringen, meldete sich freiwillig für die historische Aufgabe, die sterblichen Überreste nach jüdischem Gesetz zurückzuholen und schließlich zu begraben.
Innenminister Aryeh Deri, der sich derzeit in Ungarn befindet, sagte, dass die Überreste – falls gefunden – zur ordnungsgemäßen Bestattung in den jüdischen Staat geschickt werden.
„Im Laufe der Jahrzehnte gab es keine Versuche, die Knochen der Opfer des Holocausts zu finden und wiederzugewinnen, die infolge der Massenexekutionen der Pfeilkreuzer-Parteimitglieder zu Tausenden am Ufer des Flusses ermordet wurden“, sagte ZAKA in einer Erklärung.
Das Pfeilkreuz war eine rechtsextreme Partei, deren Ideologie der NSDAP ähnelte und die Ungarn vom 15. Oktober 1944 bis zum 28. März 1945 regierte. Während ihrer kurzen Herrschaft überwachten sie den Mord an 10.000 bis 15.000 Zivilisten (viele davon Juden und Zigeuner).
Im Holocaust kamen über 500.000 ungarische Juden ums Leben, von denen viele in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht wurden.
Um die Überreste zu finden, verwendet Zaka ein kürzlich erworbenes Sonarradar, das sich in eine Tiefe von 150 Metern absenken und in einem Umkreis von 130 Metern scannen kann, Objekte identifiziert und die Informationen und den genauen Standort an den Bediener des Sonars sendet.
Der Vorsitzende der ZAKA, Yehuda Meshi-Zahav, sagte: „Dies ist der letzte Akt der chesed [Gnade], den wir für diese heiligen Märtyrer tun können, die in Kiddush Hashem [zur Heiligung des Namens des Herrn] ermordet wurden. ZAKA sieht es als eine Mission von höchster Ordnung und Wert an, alles zu tun, um sie nach jüdischem Recht zu begraben.“
Menschliche Überreste wurden bereits in der Donau gefunden, insbesondere 2011, als die Budapester Margaretenbrücke renoviert wurde.
Von Joseph Wolkin,
für Welt Israel Nachrichten
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.