Die Polizei entfernte am frühen Donnerstagmorgen am Außenposten von Amra in den Außenbezirken von Ofra gewaltsam einige Hundert Israelis, hauptsächlich Jugendliche, sowie die Mobilheime die illegal auf den Hügel gebracht worden waren.
Nach Angaben der Polizei gossen 200 Jugendliche die sich in den Gebäuden verschanzt hatten Öl auf die Straße und warfen Gegenstände, um die Evakuierung zu verhindern.
Nach Abschluss der dreistündigen Räumung waren 23 Polizisten verletzt worden, hauptsächlich durch Steine die von den Demonstranten geworfen wurden und mindestens vier Jugendliche wurden bei den Zusammenstößen verletzt, so die Polizei.
Ein Polizist wurde angeblich von einem der Teenager mit einem scharfen Gegenstand in die Hand gestochen. Ein Aktivist wurde von einem Stein verletzt, der anscheinend von einem der anderen Demonstranten geworfen wurde. Die Verletzten wurden in Jerusalem in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Polizei teilte mit, dass sieben der Aktivisten zur Befragung inhaftiert wurden.
Die Aktivisten behaupteten das 55 Menschen verletzt wurden, darunter auch einige, die von der Polizei schwere Schläge auf den Kopf erhalten hatten. Sie sagten, die Sicherheitskräfte setzten exzessive Gewalt ein, feuerten gummibeschichtete Kugeln und Betäubungsgranaten ab, zerrten Aktivisten aus den beiden Behelfsstrukturen und schleuderten sie in die Busse, die sie evakuierten.
Die beiden Mobilheime waren am 14. Dezember auf den Hügel gebracht worden. Die Behörden hatten denjenigen die die Mobilheime mitgebracht hatten, ein Ultimatum gestellt.
Die Aktivisten argumentieren jedoch, dass das Land legal gekauft wurde und alles was fehlt, lediglich die Autorisierung von der politischen Ebene ist. Also letztendlich von Benjamin Netanyahu, der derzeit sowohl als Premierminister als auch als Verteidigungsminister dient. Seine Genehmigung ist notwendig, da Amona in Judäa und Samaria liegt.
Die Strukturen wurden als Zeichen von Protest und Solidarität unmittelbar nach zwei tödlichen Terroranschlägen im Ofra-Gebiet an den Standort gebracht.
Ein Sprecher des Vorsitzenden des Regionalrates von Binyamin, Yisrael Gantz, sagte am Mittwoch: Es bestehe nicht die Absicht, der Forderung des Staates nachzukommen die Strukturen abzubauen.
Geschichte der Auseinandersetzungen
Amona wurde 1995 gegründet. Nach einem langwierigen Rechtsstreit kamen am 1. Februar 2006 rund 10.000 israelische Polizeibeamte, Grenzpolizei und Soldaten, um neun der dortigen Gebäude nach gerichtlicher Anordnung abzureißen.
Bei Zusammenstößen mit den rund 4.000 Menschen die gegen den Abriss protestierten, wurden nach offiziellen Angaben mehr als 220 Personen verletzt, darunter zwei Knesset-Mitglieder.
Die verbleibenden Amona-Häuser wurden im Februar 2017 abgerissen, nachdem der Oberste Gerichtshof entschieden hatte, dass auch sie auf privatem arabischem Land errichtet worden waren.
Die National Union Party beschuldigte am Donnerstag Netanyahu für die Räumung, da seine Kampagne für die April-Knesset-Wahl begonnen hatte, indem er Juden aus ihren Häusern wirft. Der Premierminister hätte das bürokratische Problem mit „einer Hand“ lösen und die Siedlungen stärken können. Stattdessen zog er es vor, an seiner Tradition der Demontage festzuhalten, fügte die Partei hinzu.
Die Partei wies darauf hin, dass das illegale Beduinendorf Khan al-Ahmar trotz gerichtlicher Anordnung zum Abriss, noch immer steht. Landwirtschaftsminister Uri Ariel forderte Netanyahu auf, die Evakuierung in Amona zu stoppen und die Truppen nach Khan Al-Ahmar umzuleiten.
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