Es hat sich heraus gestellt, dass der erste Hisbollah-Tunnel den die israelische Armee gestern enthüllt hatte, direkt unter der Nase der UNIFIL (Interim Force der Vereinten Nationen im Libanon) gegraben worden war, deren Mandat es ist, die Einstellung der Feindseligkeiten zu überwachen und das Gebiet zwischen der Blauen Linie und des Litani River frei von feindlichen Kräften zu halten.
„Der Tunnel wurde aus einem zivilen Gebäude heraus gegraben, das bis 2014 als zivile Fabrik diente, nur wenige Meter von einer UNIFIL-Position und Patrouillen der UNIFIL entfernt, deren Aufgabe die Durchsetzung der Resolution 1701 ist“, sagte der IDF-Sprecher Ronen Manelis.
Die Resolution 1701, die einstimmig von der UNO verabschiedet wurde, sollte den Zweiten Libanonkrieg im Jahr 2006 regeln. Die UNIFIL sollte sicherstellen, dass die verschiedenen Bestimmungen der Resolution erfüllt wurden, einschließlich der uneingeschränkten Achtung der Blauen Linie, der Grenze zwischen Israel und dem Libanon.
„Unsere Überwachung dieser Struktur aus dem Jahr 2014 hat gezeigt, dass die zivilen Aktivitäten im Gebäude nachließen und die militärische Aktivitäten begannen zuzunehmen“, sagte Manelis. „Wir sahen ungewöhnliche Aktivitäten unter dem Deckmantel von Zivilisten, Fahrzeugen und Lastwagen, die Schutt aus dem Gebäude in eine nahegelegene Gegend transportierten. Tatsächlich handelte es sich um den Schutt von der Tunnelkonstruktion. Die Hisbollah hat versucht, dies vor uns, vor libanesischen Zivilisten und vor der UNIFIL zu verbergen.“
Laut Ynet-News wurde im Oktober 2015 ein Militärgenerator vor Ort identifiziert und einen Monat später wurde ein Wachposten in der Fabrik aufgestellt.
Das Ausheben des Tunnels dauerte mindestens zwei Jahre. Von den 200 Metern die gegraben wurden, drangen 40 Meter in das israelische Gebiet ein. Der Tunnel war 25 Meter tief, zwei Meter breit und ein Mann konnte aufrecht darin laufen. Es gab Elektrizität und Belüftungssysteme und im Gegensatz zu den Hamas-Tunneln sind die Wände steinig und natürlich, berichtet Ynet.
Zwei Hisbollah-Terroristen wurden kurz nach dem Einsetzen einer kleinen Kamera in den Tunnel gesichtet und festgenommen. Eine Granate wurde an die Kamera angehängt und einer der Terroristen im Video inspizierte sie. Nachdem er bemerkt hatte, dass es ein Sprengmittel war, rennt es davon als die Ladung explodiert.
Das Dorf, in dem der Tunnel gegraben wurde, Kfar Kila, liegt nahe der israelischen Grenze und beherbergt etwa 15.000 Schiiten. Es ist eine Hochburg der Hisbollah.
Warnungen von Anwohnern
Der israelischen Tageszeitung Maariv zufolge hatten israelische Einwohner jahrelang gewarnt, dass auf der libanesischen Seite der Grenze gegraben wird.
Yossi Adoni, Chef des Gemeinderats von Moshav Zarit, dass in der Nähe der Grenze liegt, sagte Maariv:
„In den letzten Jahren warnten und übermittelten wir der Armee Informationen und Berichte von Dutzenden von Bewohnern die entlang der Grenze leben, über die Bewegungen von Lastwagen die Schutt transportierten und von Terroristen, die Schächte in den Boden des libanesischen Territoriums gruben. Darüber hinaus berichteten Dutzende von Einwohnern, dass sie Nachts aus dem Boden laute Geräusche hörten.“
„Zu der Zeit wurden wir von der Armee leider verhöhnt und unsere Berichte verspottet und bis 2013 nicht auf sie geachtet. Und so wurden wir zu einem Kampf gezwungen“, sagte Adoni.
„Wir haben die Siedlung abgesichert und wir haben die Medien eingeladen. Ich holte auch private Firmen her, um Tests mit technologischen Geräten durchzuführen und seitdem nahm die Armee die Bedrohung ernsthafter und untersuchte sie eingehender.”
„Wir begrüßen die Tatsache, dass die Armee beschlossen hat, sich an dieser Operation zu beteiligen und an einer hohen Sicherheit zu arbeiten, wie es in der militärischen Sprache heißt und nicht wie in den letzten Jahren“, sagte Adoni Maariv.
„Wir sind uns der Situation bereits seit mehreren Jahren bewusst. … Wir wurden damals mit Verachtung behandelt. Ich persönlich war mit dem ehemaligen Kommandeur des Nordkommandos Yair Golan in Konflikt geraten, der mir Anschuldigungen vorwarf, wir würden halluzinieren und fantasieren und dass es unmöglich sei, in den felsigen Böden des Norden zu graben und es gäbe keine Tunnel.“
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