Am Dienstagmorgen ertönten im gesamten Süden Israels Alarmsirenen, als die Hamas weiter Raketen in den Süden Israels abfeuerten. Die Hamas hatte zuvor gedroht, Ashdod, Be’er Sheva und weitere Ziele anzugreifen.
Die Drohungen erfolgten, als Israel seine Militäreinheiten entlang der Grenze zu Gaza aufbaute, um sich offensichtlich auf eine Landoperation vorzubereiten. Die Bodentruppen sollen die anhaltenden Luftangriffe ergänzen, bei denen israelische Flugzeuge über 150 „qualitativ hochwertige Terrorziele“ zerstörten, so der IDF-Sprecher.
Am Dienstagmorgen teilte die IDF mit, die israelische Armee attackiert Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas sowie der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Unter anderem seien Waffenlager und Terrortunnel getroffen worden. Darüber hinaus seien vier große Gebäude der Hamas getroffen worden, darunter der Sitz des Fernsehsenders Al-Aksa, ein Gebäude der Hamas-Sicherheitskräfte in Gaza Stadt, sowie eine zentrale Einrichtung des Hamas-Militärgeheimdienstes.
Am Dienstagmorgen explodierte eine Rakete, die von Terroristen aus dem Gazastreifen gestartet wurde, in einem Kindergarten in der Region Shaar Hanegev. Es wurden keine Opfer gemeldet, da den Kindern befohlen wurde zu Hause zu bleiben. Das Gebäude wurde beschädigt.
Während des gesamten Vormittags ertönten in der Eshkol-Region die Raketensirenen. Es gab keine unmittelbaren Berichte über Verletzungen oder Schäden. Inzwischen haben Dutzende von Familien die Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens verlassen, da die Drohungen weiter anhalten, was kaum Anzeichen für ein baldiges Ende zeigt. Ein Sprecher der Region Sha’ar Hanegev sagte, dass ungefähr 60 Familien das Gebiet verlassen haben.
Seit Montagnachmittag wurden auf Israel weit über 400 Raketen abgefeuert, von denen eine ein Apartmentgebäude in Ashkelon traf. Es handele sich um die intensivsten Angriffe auf Israel seit dem Gaza-Krieg 2014, sagte der israelische Armeesprecher am Dienstag. Als Reaktion darauf habe die israelische Armee mehr als 100 militärische Ziele der Hamas und des Islamischen Dschihad angegriffen.
Der IDF-Sprecher Ronen Manulis sagte, dass Israel weiterhin Gaza angreifen werde. „Wenn nötig, werden wir unser Zielspektrum erweitern. Die Hamas hat diesmal alle Regeln gebrochen“, sagte er. In einem Brief an Premierminister Binyamin Netanyahu sagte der Bürgermeister von Ashkelon, Tomer Galam, dass Israel „die Hamas schockieren muss, bis sie verstehen, dass nicht wir es sind die in Deckung gehen sollten, sondern sie.“
Zu den Zielen, die von der IDF Montagnacht in Gaza getroffen wurden, gehörten ein Terror-Tunnel, mehrere Hauptquartiere der Hamas und des Islamischen Dschihad sowie ein „wichtiges Marineziel“, sagte die IDF. Darüber hinaus haben israelische Flugzeuge auch Gebäude in Gaza-Stadt angegriffen, in denen sich einige der Anführer der Terrorgruppen befunden haben könnten. Die Hamas sagte, wenn Israel die Bombenangriffe auf diese Ziele nicht stoppen würde, würden sie ihre Angriffe auf andere Städte in Israel ausdehnen.
In fast allen Gemeinden im Süden Israels, bis nach Kiryat Malachi, wurden die Schulen geschlossen. Bewohner von Ashdod und Be’er Sheva wurden angewiesen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben und öffentliche Versammlungen im Freien sind verboten. Den Bewohnern von Netivot und Ofakim wurde gesagt, dass sie den ganzen Tag in Bombenunterkünften oder Schutzgebieten bleiben sollten.
Israels Sicherheitskabinett will am Dienstag über das weitere Vorgehen beraten. Nach israelischen Informationen verfügt die Hamas über ein Arsenal von rund 20 000 Raketen und Mörsergranaten verschiedener Reichweite. Einige davon könnten die größten israelischen Städte Tel Aviv und Jerusalem erreichen und sogar Ziele darüber hinaus, sagte der Armeesprecher.
UPDATE 11:00 UHR:
Präsident Reuven Rivlin besuchte am Dienstag nach der jüngsten Eskalation der Sicherheitslage im Süden Netivot. Nachdem er über die Lage in der südlichen Stadt Netivot informiert wurde, sagte er: „Wir werden alle angegriffen und stehen unter Beschuss, dessen Ziel es ist unser tägliches Leben zu stören. Aber wir sind stark und stärken uns gegenseitig. Unsere Stärke liegt darin, zusammen zu stehen, füreinander verantwortlich zu sein und sich miteinander zu identifizieren. In diesem Konflikt stehen wir alle zusammen und wir müssen den Kommandeuren der IDF vertrauen, die uns mit Mut, Zuversicht, Klarheit und Verantwortung führen.“
UPDATE 11:30 UHR
Alistair Burt, Minister des Vereinigten Königreichs für den Nahen Osten, schrieb am Dienstagmorgen auf Twitter: „Ich verurteile das Raketenfeuer der Hamas und bin tief besorgt über die Opfer der Zivilbevölkerung. Zivilisten in Israel und im Gazastreifen müssen geschützt und weitere Eskalation vermieden werden. Großbritannien unterstützt uneingeschränkt die Bemühungen von Ägypten und UN, die Lage zu beruhigen und eine dauerhafte Lösung für Gaza zu finden.“
UPDATE 13:00 UHR
Stellvertretende Außenministerin Tzipi Hotovely: „Hamas begeht Kriegsverbrechen!“
Die stellvertretende Außenministerin Tzipi Hotovely sagte am Dienstag auf einer Cybersicherheitskonferenz: „In diesem Moment werden die Bewohner des Südens von der Hamas-Terrororganisation angegriffen. Letzte Nacht wurden mehr als 400 Raketen auf Israel abgefeuert. Israelische Familien wurden gezwungen In Bombenunterkünften zu bleiben. Die Bewohner können ihre Routine nicht fortsetzen und zur Arbeit gehen, Kinder können nicht in die Schule gehen. Eine unerträgliche Situation.“ Sie fügte hinzu: „Hamas macht aus israelischen Bürgern Bombenziele, mit der Absicht, Kindern, Frauen und älteren Menschen zu schaden. Die Hamas Terroristenorganisation begeht Kriegsverbrechen. Ich fordere die internationale Gemeinschaft auf, Israel Raum zu geben, um seine Bürger zu verteidigen und die Hamas unter Druck zu setzen, die Kriegsverbrechen sofort einzustellen.“
UPDATE 16:53 UHR:
Das Sicherheitskabinett hat eine Erklärung zu seinem Treffen im Süden veröffentlicht, in der es heißt: „Das Kabinett für politische Sicherheit diskutiert Ereignisse im Süden. Das Kabinett hörte Berichte der IDF und Sicherheitsquellen über die Angriffe und die weit verbreiteten Aktionen gegen die terroristischen Elemente in Gaza und wies die IDF an, ihre Operationen nach Bedarf fortzusetzen.“
UPDATE 18:05 UHR
Verteidigungsminister Liberman bestreitet Berichte, dass er und alle Kabinettsminister Waffenstillstandsabkommen unterstützen, nachdem über 400 Raketen auf Israel abgefeuert wurden.
Das Büro des Verteidigungsministers Avigdor Liberman bestritt Berichte in den Medien, wonach alle Kabinettsminister, darunter Liberman, Bennett und Shaked, die Einstellung der Angriffe unterstützten und einer Waffenruhe zustimmten.
„Die Briefings über die angebliche Unterstützung des Verteidigungsministers Avigdor Liberman, die Angriffe in Gaza zu stoppen, sind Fake News“, sagte der Verteidigungsminister.
Wird fortgesetzt.
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