Am Donnerstag Nachmittag zog das erste schwere Herbstunwetter über Israel. Ausser überfluteten Strassen und einigen wenigen entwurzelten Bäumen gab es keinen Sachschaden.
Bei sturmartigen Windböen und Starkregen im Süden des Landes wurden im Negev und entlang des Toten Meeres zahlreiche Wadis geflutet. Ein Beduinenjunge aus der Beduinenstadt Kuseife wurde offensichtlich von den Wasserfluten mitgerissen. Er wurde von Mitarbeitern von MaDA zwar nach einer Erstversorgung vor Ort ins Soroka Spital nach Be’er Sheva gebracht, verstarb aber auf dem Transport dorthin.
Teile der Strasse 90, die entlang des Toten Meeres führt wurden ebenfalls überflutet und mussten geschlossen werden.
Bei einem noch stärkeren Unwetter waren im späten Frühjahr zehn israelische Jugendliche in den reissenden Fluten umgekommen.
Diesmal traf das Unglück Jordanien.
Im nördlichen Bereich des Toten Meeres besuchten 37 Schüler einer Privatschule und 7 Begleitpersonen die Thermalquellen, als das Unwetter sie überraschte. Durch die Heftigkeit der Flut wurden einige der Jugendlichen bis zum Toten Meer mitgerissen. Die sofort nach Bekanntwerden des schrecklichen Unfalls eingeleitete Such- und Rettungsaktion wurde von Hubschraubern und Spezialeinheiten der IDF, sowie der israelischen Polizei unterstützt. Die Jordanische Regierung hatte Israel mit Hilfe gebeten.
10 Tote konnten gestern geborgen werden, 35 Verletzte wurden in die Klinik nach Amman gebracht. Leider hat sich im Laufe der Nacht und des heutigen Vormittags die Zahl der Toten auf 20 erhöht. Möglicherweise gibt es auch weitere Vermisste, die nicht zur Gruppe der verunglückten Schüler gehören.
Laut Aussagen von Brigade General Farid al-Sharaa, dem Sprecher des jordanischen Zivilschutzes war dieses Unglück das tragischste, soweit er sich erinnern kann.
Den Vorwurf, ob genügend Vorsorgemassnahmen zur Verhinderung eines solchen Dramas getroffen worden seien, oder bestehenden Regelungen zuwider gehandelt worden sei wies König Abdulla weit von sich, ordnete aber eine Untersuchung an.
Für ganz Jordanien wurden eine drei-tägige Staatstrauer angesetzt.
Von Esther Scheiner
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