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Niederlande entschuldigt sich für die Behandlung eines Diplomaten der für die Rettung von Juden im Zweiten Weltkrieg bestraft wurde

Das niederländische Außenministerium hat sich bei der Familie eines Diplomaten entschuldigt, der während des Holocaust Tausende von Juden gerettet hat, aber nach dem Zweiten Weltkrieg für seine Taten bestraft wurde, weil die Rettungsaktion die Ausstellung von nicht genehmigten Visa beinhaltete.

Jan Zwartendijk, der Engel von Litauen. Foto: YouTube

In einer schriftlichen Antwort an das Parlament sagte der niederländische Außenminister Stef Blok, dass Anstrengungen unternommen worden seien, die Behandlung von Jan Zwartendijk nach dem Zweiten Weltkrieg wieder gut zu machen. Zwartendijk war in den Kriegsjahren Honorarkonsul der Niederlande im heutigen Litauen und rettete im Holocaust Tausende Juden vor der Deportation und Ermordung.

Nach dem Krieg rügte das niederländische Außenministerium den Diplomaten, weil er bei der Rettung von Tausenden Juden vor dem Holocaust seine Autorität überschritten hatte und ihm daraufhin eine Ehrung durch das königshaus verwehrt wurde, wie neue Forschungen gezeigt haben.

„Es war völlig unpassend, dass soetwas passiert ist. Jan Zwartendijk erhielt die Anerkennung für sein mutiges Verhalten, leider posthum in den 1990er Jahren“, schrieb Blok.

Blok sagte, er und König Willem-Alexander aus den Niederlanden hätten mit Zwartendijks Sohn und Tochter gesprochen. „Da war die Bewunderung für die Taten ihres Vaters 1940 groß“, schrieb er.

Die Erforschung der Behandlung von Zwartendijk ist Teil eines niederländischsprachigen Buches mit dem Titel „The Righteous“, das in diesem Monat von dem Biographen Jan Brokken, über seine Rettungsaktionen veröffentlicht wurde.

Zwartendijk diente in Kaunas als Konsul zur selben Zeit, als Chiune Sugihara das kaiserliche Japan vertrat.

Zwartendijk, der von Sugihara weit übertroffen wurde, war der Initiator und Hauptvermittler der Rettung von mehr als 2.000 Juden durch die beiden Diplomaten. Sugihara stellte den Flüchtlingen, die vor der deutschen Besatzung flohen Transitvisa aus, mit denen sie in die Sowjetunion einreisen konnten. Aber sie wären unbrauchbar gewesen, wenn Zwartendijk ihnen keine Visa nach Curaçao, einer karibischen Inselkolonie der Niederlande, ausgestellt hätte. Einige von denen, die von Zwartendijk gerettet wurden, gaben ihm den Spitznamen „der Engel von Curacao“.

Beide Männer handelten ohne Zustimmung ihrer Vorgesetzten. Im Gegensatz zu Sugihara riskierte Zwartendijk sein eigenes Leben, ebenso wie das seiner Frau und ihrer drei kleinen Kinder, die alle unter der Besatzung der Nazis lebten.

Doch Zwartendijk, der 1976 starb, wurde von dem hochrangigen Beamten des Außenministeriums, Joseph Luns „herabgewürdigt“, nachdem seine Taten bekannt wurden. Luns wurde später zum NATO-Chef ernannt. Zwartendijks Kinder sagten, ihr Vater sei über die Behandlung die er erhalten habe, zutiefst beleidigt gewesen.

 

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Von am 21/10/2018. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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