Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Mittwoch Nacht zu einem Besuch in Israel eingetroffen, aber nicht alle die sich mit den deutsch-israelischen Beziehungen befassen, sind der Meinung, dass sie einen herzlichen Empfang verdient.
Der Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem, Dr. Ephraim Zuroff, sagte im Vorfeld des Besuchs gegenüber dem Nachrichtenportal „Arutz Sheva“, Merkel verdiene im jüdischen Staat „keine herzliche Begrüßung“.
Grund sei vor allem Deutschlands ungewöhnlich nachsichtiger Umgang mit dem Iran. Während die Regierung in Berlin sonst gerne in aller Welt ihre „Haltung“ unterstreicht und mit Kritik an anderen Ländern als äußerst freigiebig gilt, gleicht der Umgang mit der „Islamischen Republik“ fast schon einer Art von Sonnenscheindiplomatie.
Merkels Bemühungen, die von US-Präsident Donald Trump forcierte Sanktionspolitik gegen den Iran zu unterminieren, widerspreche ihren wiederholten Bekenntnissen zur Wahrung israelischer Sicherheitsinteressen, betonte Zuroff.
Gegenüber Arutz Sheva vergleicht Zuroff Merkels Politik gegenüber seinem Land mit jener, die sie in Deutschland selbst betreibt:
„Sie wird nicht mehr lange Kanzlerin sein, ihre Popularität schwindet auf Grund ihrer Entscheidung, mehr als eine Million Flüchtlinge aus dem Nahen Osten nach Deutschland zu lassen, was zu ernsten Problemen in ihrem Land geführt hat. Jetzt schadet sie mit ihren Bemühungen, Sanktionen gegen den Iran zu verhindern, auch Israels Sicherheit und setzt sich in Widerspruch zu ihren Unterstützungserklärungen uns gegenüber.“
Landwirtschaftsminister Ariel boykottiert die Treffen mit Merkel
Auch Landwirtschaftsminister Uri Ariel sagte, er werde das Treffen mit Merkel boykottieren und sein deutscher Amtskollege werde sich stattdessen mit dem Direktor seines Büros treffen.
Während Ariel nicht sagte was sein Grund war die Treffen zu boykottieren, sagten Beamte seines Ministerium, dass Ariels geplante Aktionen aufgrund der Erinnerung an den Holocaust geschehen, so der Bericht auf Channel-10-TV.
Regavim: Merkel soll sich aus den inneren Angelegenheiten des Staates Israel herauszuhalten
Der Minister für politische Angelegenheiten von Regavim, Meir Deutch, kritisierte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, weil sie drohte, ihr geplantes Treffen mit Premierminister Netanyahu abzusagen, falls der illegale Außenposten von Khan al-Ahmar vor ihrem Besuch in Israel evakuiert wird.
„Die Regavim-Bewegung fordert Premierminister Netanyahu auf, auf Merkels Erklärung zu reagieren und ihr deutlich zu sagen, sich aus den inneren Angelegenheiten des Staates Israel herauszuhalten und die illegale Beteiligung Deutschlands an nicht genehmigten Bauvorhaben der Europäischen Union im israelischen C-Gebiet zu beenden“, sagte Deutch in einem Interview mit Arutz Sheva.
„Netanyahu muss bei dem Treffen verlangen, dass Deutschland sofort alle Gelder, die es an die illegalen Aktivitäten der Palästinensischen Autonomiebehörde transferiert, wie Khan al-Ahmar, einstellt“, fügte er hinzu. „So wie sich Israel nicht in die Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik in Deutschland einmischt, muss Deutschland seine unverschämte Beteiligung an den inneren Angelegenheiten Israels einstellen.“
Regierungstreffen (G2G) geplant
Premierminister Netanyahu und Regierungsminister werden am heutigen Donnerstag, ein Regierungstreffen (G2G) mit Bundeskanzlerin Merkel und deutschen Ministern abhalten. Dies wird das siebte Treffen dieser Art in den letzten zehn Jahren sein.
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