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Iranischer Raketenangriff auf Syrien „Tod für Amerika, Tod für Israel, Tod für Al Saud“

Die iranische Revolutionsgarde startete am frühen Montag sechs ballistische Raketen und mit Bomben beladene Drohnen in Richtung Ostsyrien. Sie griffen Militante an, die vom Iran für einen Angriff auf eine Militärparade im letzten Monat verantwortlich gemacht werden.

Die Raketen hatten genügend Reichweite, um regionale US-Militärbasen und Ziele sowohl in Saudi-Arabien als auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu treffen.

Irans oberster Führer hat die beiden arabischen Nationen beim Namen genannt und sie beschuldigt, hinter dem Angriff auf die Parade in der iranischen Stadt Ahvaz am 22. September gestanden zu haben, was sowohl von Riad als auch von Abu Dhabi bestritten wurde.

Der Angriff am Montag war der zweite Raketenangriff des Iran in einem Monat und erfolgte, als die Spannungen vor den erneuten Sanktionen der USA gegen Teherans Ölindustrie stiegen, die Anfang November in Kraft treten werden.

„Das ist das Brüllen von Raketen, die der Revolutionsgarde der Islamischen Revolution gehören“, sagte ein Reporter des staatlichen iranischen Fernsehens, als die Raketen hinter ihm starteten.

„In ein paar Minuten wird die Welt der Arroganz – besonders Amerika, das (israelische) zionistische Regime und Al Saud – den Klang der wiederholten Schläge des Iran hören“, fügte der Reporter hinzu. Al Saud ist eine Anspielung auf die königliche Familie Saudi-Arabiens.

Eine im iranischen Staatsfernsehen gezeigte Rakete trug die Slogans „Tod für Amerika, Tod für Israel, Tod für Al Saud“.

Nach dem Massaker von Ahvaz deuteten die iranischen Militärs auch auf Israel, ohne irgendeinen Beweis für die Beteiligung des jüdischen Staates an dem Angriff zu haben.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erklärte am Montag: „Irans Versuch, Israel an den Terroranschlag im Süden Irans zu binden, ist lächerlich. Die Tatsache, dass „Tod für Israel“ auf den Raketen geschrieben stand, die in Syrien gestartet wurden, beweist alles.“

Das iranische Staatsfernsehen und die staatliche Nachrichtenagentur IRNA erklärten, die Raketen hätten Militante in Syrien „getötete und verwundet“ ohne nähere Angaben zu machen. Die Raketen, die aus dem Westen Irans abgeschossen wurden, flogen über den Irak und landeten in der Nähe der Stadt Boukamal im äußersten Südosten Syriens, berichteten sie.

„Terroristen haben Kugeln in Ahvaz benutzt“, sagte General Amir Ali Hajizadeh, Leiter der Raumfahrtabteilung der Garde, der halboffiziellen Nachrichtenagentur Tasnim. „Wir haben ihnen mit Raketen geantwortet.“

Die Revolutionsgarde, eine paramilitärische Gruppe, die direkt dem Obersten Führer untersteht, sagte, dass den Raketen Bombenangriffe mit sieben ferngesteuerten Drohnen gefolgt seien, eine Premiere für den Iran. Das Staats-Fernsehen zeigte Aufnahmen einer Drohne, die scheinbar ungelenkte Munition abwarf.

Boukamal wird von syrischen Regierungstruppen gehalten, aber der IS ist immer noch in der Region präsent, obwohl er aus praktisch dem gesamten Gebiet vertrieben wurde, das er einst in Syrien und im Irak besetzt hatte.

Rami Abdurrahman, Leiter des in Großbritannien ansässigen Syrischen Observatoriums für Menschenrechte, sagte der Associated Press, dass die iranischen Raketen die Stadt Hajin im Norden des Landes, nördlich von Boukamal, getroffen hätten.

Starke Explosionen

Starke Explosionen erschütterten das Gebiet am frühen Montag und hallten östlich des Euphrat wider, sagte er. US-alliierte kurdische Truppen kämpften wochenlang gegen den IS in und um Hajin.

Das Zentralkommando des US-Militärs räumte ein, dass die iranischen Streitkräfte in der Gegend „Angriffe ohne Ankündigung“ durchgeführt hätten. „Die Koalition prüft noch, ob ein Schaden eingetreten und ob Koalitionsstreitkräfte in Gefahr waren“, sagte US-Armeekommissar Sean Ryan.

Der Raketenangriff führt zu Verwirrungen darüber, wer den Angriff auf eine iranische Militärparade durchgeführt hat, bei der mindestens 24 Menschen getötet und über 60 verletzt wurden.

Der Iran beschuldigte zunächst arabische Separatisten für den Angriff, bei dem als Soldaten getarnte Schützen das Feuer auf die Menge und die Beamten eröffneten, die die Parade von einer Aussichtsplattform aus beobachteten. Die arabischen Separatisten, die sich lange Zeit im persischen Iran über Diskriminierung beschwert hatten, behaupteten sie hätten den Angriff durchgeführt und lieferten genaue Angaben über einen der Angreifer.

Die Gruppe des Islamischen Staates (ISIS) übernahm auch die Verantwortung für den Ahvaz-Angriff, machte aber zunächst sachlich falsche Behauptungen. Später veröffentlichte der IS Aufnahmen von mehreren Männern, die der Iran letztendlich als Angreifer identifizierte, obwohl die Männer in den Aufnahmen nicht dafür bekannt sind, der extremistischen Gruppe Treue geschworen zu haben.

Bei der Ankündigung des Raketenangriff gaben die iranischen Staatsmedien an, die Raketen hätten sowohl „takfiri“ [Militante – eine Bezeichnung, die oft für die Gruppe des Islamischen Staates gilt] – als auch Ahvazi-Separatisten ins Visier genommen. Die Separatisten waren in der Vergangenheit nicht dafür bekannt, mit dem IS zusammen zu arbeiten.

Mohsen Rezaei, der früher die Revolutionsgarde, lobte den Raketenangriff auf Twitter und fügte hinzu, dass die „Hauptbestrafung auf dem Weg ist“, was darauf hindeutet, dass weitere Angriffe unmittelbar bevorstehen könnten.

Regionale Spannungen

Die halboffizielle Nachrichtenagentur Fars, von der man glaubt, dass sie der Garde nahesteht, identifizierte die sechs als Zolfaghar- und Qiam-Varianten verwendeten Raketen mit Reichweiten von 750 Kilometern (465 Meilen) bzw. 800 Kilometern (500 Meilen). Diese Raketen können emiratische und saudische Ziele ebenso wie amerikanische Stützpunkte erreichen.

Die regionalen Spannungen nehmen zu, seit US-Präsident Donald Trump Amerika im Mai aus dem iranischen Atomabkommen mit den Weltmächten herausgezogen hat.

Die ohnehin schwache Wirtschaft des Iran ist seit dem Rückzug der USA in den freien Fall geraten und die Währung wird jetzt mit 170.000 Rial zu einem US-Dollar gehandelt. Im Mai lag die Rate bei rund 62.000 Rial und vor einem Jahr waren es 39.000 Rial.

Dies ist das dritte Mal in etwa einem Jahr, dass der Iran ballistische Raketen über seine Grenzen hinaus abgefeuert hat.

Letztes Jahr feuerte der Iran ballistische Raketen nach Syrien ab, als ein blutiger IS-Angriff auf Teheran auf das Parlament und den Schrein von Ayatollah Ruhollah Khomeini abzielte.

Im September feuerte der Iran Raketen auf den Irak, die auf eine iranisch-kurdische Separatistengruppe abzielten. Die Separatisten sagen, dass der Angriff mindestens 15 Menschen getötet und über 50 verletzt hat.

 

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Von am 02/10/2018. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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