..SPON greift wieder mal tief in die emotionale Schublade und schrappt an der Realität vorbei
Als «Edelfeder»wird im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache ein «besonders anspruchsvoll und kultiviert Schreibender (Journalist)» bezeichnet. Clap, das People-Magazin der Kommunikationsbranche setzt noch einen drauf.
DER SPIEGEL“: OSANG WIRD IN ISRAEL KRISENREPORTER
«Er ist die „Edelfeder“ schlechthin beim Spiegel und sucht sich jetzt eine neue Herausforderung: Alexander Osang, der nunmehr langjährige Spiegel-Reporter, wechselt von Berlin nach Tel Aviv.»
Osang hat also das einige Zeit verwaiste Spiegel Büro in Tel Aviv übernommen. Herzlich willkommen bei uns! Hoffentlich haben Sie und ihre Frau Anja Reich sich gut bei uns eingelebt. Ihre Frau stellte sich immerhin vor der Abreise aus Berlin im März dieses Jahres noch der Frage »Ich werde dort leben – und habe keine Ahnung, was das bedeutet.» Nur zwei Wochen später scheint sie schon gut angekommen zu sein «Ich hätte nie gedacht, dass ich es einmal kaum erwarten kann, in den Gaza-Streifen zu fahren. Gaza, dachte ich, besuche ich nach ein paar Wochen oder Monaten, wenn ich richtig in Israel angekommen bin.»
Dreimal stand er bei der Vergabe des «Henri Nannen» Preises auf den ersten Rängen. Nominiert war er für den respektablen Preis so häufig, dass seine Kollegen schon vom «Osang Preis» sprachen. Seit 2001 ist es ruhig um ihn geworden. Sein Name ist mir noch nirgendwo aufgefallen, bis ich in Facebook ein kurzes Video entdeckte. Die Meinung der Kommentatoren: «Der weiss nicht von was er spricht!» machte mich neugierig.
Osang liefert ein sprachlich dürftiges Beispiel seiner Professionalität ab. Ok, nicht jeder der schreiben kann, muss auch sprechen können. Aber inhaltliche Korrektheit, klare nachvollziehbare Aussagen muss man bei einem so hochgelobten und ausgezeichneten Journalisten doch erwarten.
«Das UNRWA Gebäude war drei Wochen besetzt. Aus verschiedensten Richtungen, also eigentlich aus allen Richtungen, um ehrlich zu sei. Nämlich den Israelis, die sie als Terrororganisation bezeichnen, seitens der Amerikaner, die sozusagen der grösste Geldgeber unter den UNO Mitgliedsländern sind der UNRWA (sic!), die sagen sie halten den Friedensprozess auf, weil sie immer noch palästinensische Flüchtlinge registrieren. (…) Im Prinzip ist das alles Preis der Bully Diplomatie, die die Amerikaner probieren (…)»
Bemerkenswert was Osang sich da alles zusammenreimt! Dass wir die UNO im Allgemeinen und die UNRWA im Speziellen nicht sonderlich mögen, ist eines. Warum das so ist, darüber wurde schon viel geschrieben, auch hier. Dass wir sie als eine Terrororganisation bezeichnen ist schlicht eine Lüge, die durch nichts haltbar und beweisbar ist.
Die Print Ausgabe räumt für den Artikel fünf Seiten ein. Der Titel «Karams erster Schultag»lässt schon erahnen, dass es sich mehr um eine emotionale, als um eine sachliche Reportage handelt.
Schon im Header spricht Osang von einem «grossen Menschenexperiment» und weckt damit bei mir starke negative Assoziationen. Lehrer und Schüler sind die Teilnehmer daran, und die Nahostpolitik von Präsident Trump führt das Experiment durch.
«Sein Vater hat ihm eine palästinensische Fahne gegeben, die hat er getragen. Er hat den Rauch gesehen und die Schüsse gehört. Er hat mit der Fahne gewinkt. Er lacht, wenn er das erzählt. (…)Weiter vorn, näher am Zaun, sind jede Menge Menschen gestorben.» Keine Kritik am Vater, der seinen kleinen Sohn absichtlich der Gefahr aussetzte. Keine Frage an den Vater, warum er das getan hat. Ein stilles Gutheissen des gewaltsamen Aufstandes gegen Israel. Kein Hinterfragen, was die Palästinenser unter friedlichem Protest verstehen.
«Vor fünf Wochen hat Karams Vater einen Brief seines Arbeitgebers bekommen, in dem ihm Kurzarbeit angekündigt wurde oder Entlassung. Karams Vater heißt Ahmad Shahin und ist Psychologe. Seit 13 Jahren arbeitet er für die UNRWA, die Hilfsorganisation der Uno für palästinensische Flüchtlinge, als Mental Coach an einer Schule. Etwa tausend Schulpsychologen der UNRWA bekamen Ende Juli einen Brief, in dem ihnen ihre Entlassung, der Vorruhestand oder eine Teilzeitarbeit mitgeteilt wurde.» Um dann wenig später festzustellen«.., dass es ist kaum zu glauben ist, dass dieser Mann für die mentale Gesundheit einer Schule zuständig war. Jemand sollte sich dringend um ihn kümmern.» Auch hier wieder eine Ungenauigkeit.Die 1000 «blauen Briefe» betrafen Mitarbeiter in allen Bereichen der UNRWA, darunter 113 sofortige Kündigungen, weitere 120 sind zwischenzeitlich entlassen worden. Die übrigen Fälle sind, so tragisch jeder Einzelfall auch ist, zunächst als Ankündigung zu verstehen. Als Information, dass möglicherweise ab dem Jahresende Kurzzeit gearbeitet wird. Eine dramatische Situation, die aber leider in wirtschaftlich schweren Zeiten auch in hochentwickelten Industrieländern nicht unbekannt ist. Mit einem Unterschied, der Schuldige wird hier selten bei den Gewerkschaften gesehen, und es gibt in der Regel Auffangorganisationen, die über das Gröbste hinweghelfen. Aber dieses System der Selbstverantwortung und der regelmässigen Zahlung von Sozialleistungen ist bei den Palästinensern unbekannt.
«Vater und Sohn sind in die ganz große Weltpolitik geraten. Ihr Leben ist Teil des Plans geworden, mit dem der amerikanische Präsident den Konflikt im Nahen Osten lösen will. Und weil niemand weiss, wie dieser Plan genau aussieht, am wenigsten wohl der amerikanische Präsident selbst, fühlen sich die beiden, als nähmen sie an einem Experiment teil. Einem Menschenexperiment.» Gaza ist eine sehr problematische Region. Gemessen an der Weltpolitik aber völlig überbewertet. Die arabischen Bruderstaaten schaufeln immer noch Unsummen dorthin, auch die EU hat sich bereit erklärt, Teile der von den USA zurückgehaltenen Zahlungen zu übernehmen, auch die Schweiz beteiligt sich. Keiner der Donatoren will einsehen, dass Gaza und die Hamas nichts anderes als eine Geldverbrennungsmaschinerie sind, die die Gelder in die Aufrüstung der Infrastruktur für den Terror gegen Israel steckt und das, was übrigbleibt, wird von den Oberterroristen in den privaten Säckel gesteckt. Wenn hier der Begriff «Menschenexperiment» fällt, dann muss er sich korrekterweise gegen die Hamas wenden. Der Arbeitstitel des Experiments könnte lauten «Wie lange kann ich mein eigenes Volk ausbluten und unterdrücken, bevor es aufwacht und sich gegen mich erhebt?»
«Und die Zahlungen der Amerikaner für die UNRWA versiegten. Die Palästinenser hatten gehofft, mit den Freitagsmärschen ihrem Ziel näherzukommen. Der Gerechtigkeit, wie auch immer die aussieht. Aber sie trieben weiter ab in Richtung Ungerechtigkeit. Sie haben die Männer am Zaun verloren, die Hauptstadt Jerusalem, und jetzt wackelt auch die UNRWA, die so was ist wie der Lebensbaum Gazas.» Das haben die Oberterroristen ihnen so erzählt. Aber sie mussten erkennen, der der Schuss in die falsche Richtung ging. Die bisher als selbstverständlich angenommene Unterstützung fiel weg, die Hoffnungslosigkeit stieg. Und damit die Wut. Die berechtigte Wut. Aber die darf sich nicht gegen die eigenen Leute entladen, das wäre tödlich. Also zielt sie genau dahin wo sie den grössten Schaden anrichtet. Gegen Israel und gegen die USA.
»Wir sind das grosszügigste Land der Welt«, erklärte Nikki Haley. »Es ist in unserem Wesen. Wir glauben an Demokratie, Freiheit und Menschenrechte und kämpfen für sie, nicht nur hier in Amerika, sondern für jedes Land, das sie erreichen will. Wieso sollen wir jemandem Geld geben, der uns den Tod wünscht? Die Palästinenser beschimpfen Amerika, aber halten die Hand auf, weil sie unser UNRWA-Geld wollen«, sagt die Uno-Botschafterin der USA. Und dann fragt sie: »Die Länder, denen wir Geld geben, glauben sie daran, woran wir glauben?« Es ist die Frage eines Inquisitors. Diesen Absatz kann ich vollinhaltlich unterschreiben. Wenn da nicht der letzte Satz wäre. Ein Inquisitor ist vom Wortstamm her zunächst einmal nichts anderes, als ein Untersuchungsrichter, der in einer «inquisitio» versucht, Abweichungen von Normen festzustellen. Traurige Berühmtheit erfuhr sie während der gegen Juden gerichteten kirchliche Verfolgung im Mittelalter. Die Folgen waren Tod und Vertreibung. Nikki Haley in den Kontext dieser grausamen Verfolgung zu stellen, ist mehr als geschmacklos.
«Nikki Haley ist das Kind indischer Einwanderer, sie hat Buchhaltung studiert und anschließend das Bekleidungsgeschäft ihrer Mutter zu einem mittelgroßen Unternehmen ausgebaut. Sie hat einen Offizier der Army National Guard geheiratet und wurde die erste Gouverneurin von South Carolina. Trump schickt sie von dort in die Uno. Sie hat lange Haare und lange Beine und eine gute Geschichte. Sie soll jetzt den Nahostkonflikt lösen. Gemeinsam mit ihrem aufmerksamkeitsgestörten Präsidenten, dessen Schwiegersohn und zwei ehemaligen Anwälten, denen Donald Trump einen Gefallen schuldet. Eine Buchhalterin. Sie macht hier einen Strich und da einen Strich und guckt dann, was hinten rauskommt.» Geschmackloser geht es nun gar nicht mehr! Der sachlich relevante Inhalt dieses Absatzes ist gleich Null. Osang outet sich als sexistischund stellt Nikki Haley, eine der intelligentesten Frauen die in der UNO sitzen, als Dummerle hin, die sie ganz und gar nicht ist. Allein dafür gehört er journalistisch abgewatscht. Diese Meinung unterlegt er auch noch mit dem Zerrbild eines Buchhalters und dem Kohlismus «was hinten rauskommt».
«Die UNRWA registriert in ihren Feldbüros jeden neuen palästinensischen Flüchtling. Mit der Geburt bekommt man eine Flüchtlingskarte. So wächst die Zahl der palästinensischen Flüchtlinge immer weiter. 1948 waren es 700 000, heute sind es über fünf Millionen. Es ist einer der grössten Kritikpunkte an der Organisation. Die Produktion von Flüchtlingen.»
Ja Herr Osang, das ist das Verbrechen der UNRWA an den Palästinensern. Dass diese von Anfang an den Flüchtlingsstatus zementieren wollte und sie nicht loslässt und ihnen sagt, dass sie selber gehen können, einen mühsamen Weg, einen langen Weg, aber einen, der in die Freiheit zum Ziel hat.
Die Freiheit, die selbstständig macht, unabhängig vom Terrorregime der Hamas, die abnabelt vom Geldsack der falschen Freunde.
Herr Osang, wenn Sie das nicht verstanden haben, dann sollte Sie schnell wieder zurück nach Berlin reisen, bevor es Ihnen zu wohl wird in Tel Aviv. Ihre Frau kann dann mit ihrer Freundin Yael wieder quasi von Balkon zu Balkon quatschen. Humus und Tehina gibt es auch dort!
Von Esther Scheiner
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