Netanyahu nimmt am Baltikum-Gipfel teil und besucht als erster israelischer PM Litauen

Am Donnerstag ist Premierminister Benjamin Netanyahu zu einem diplomatischen Besuch nach Vilnius (Wilna), Litauen, abgereist, wo er an einem Gipfeltreffen der baltischen Staaten (B3 + 1) teilnehmen wird.

Er wird sich mit dem litauischen Ministerpräsidenten Saulius Skvernelis, dem lettischen Ministerpräsidenten Maris Kucinskis und der estnische Premierminister Juri Ratas treffen. Die vier Staatsoberhäupter sollen eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen ihren Ländern diskutieren.

Netanyahu wird sich auch mit der litauischen Präsidentin Dalia Grybauskaite im Präsidentenpalast treffen. Dieser Besuch ist der erste eines amtierenden israelischen Premierminister in Litauen.

Der litauische Außenminister Linas Antanas Linkeviciu besuchte Israel im September 2017, während Präsidentin Dalia Grybauskaitė 2015 in Israel war. Litauen wird als eine sehr pro-israelische Nation betrachtet, die bald ihre Botschaft nach Jerusalem, Israels Hauptstadt, verlegen wird.

Netanyahus Reise ist Teil von Israels Bemühungen, die Beziehungen zu osteuropäischen Ländern zu verbessern, die in internationalen Gremien mehr Sympathie für Israel haben als andere Länder der Europäischen Union, berichtete AFP.

In Litauen wird der israelische Ministerpräsident mehrere Orte mit jüdischer und historischer Bedeutung besuchen. Er wird an einer Gedenkfeier in der Gedenkstätte Ponary teilnehmen, wo die Juden von Wilna während des Holocaust ermordet wurden.

Der litauische Premierminister Skernelis, der litauische Außenminister Linas Linkevicius und Fania Brancovskaja, eine Holocaustüberlebende aus dem Ghetto Wilna, werden anwesend sein.

Von Juni 1941 bis Juli 1944 wurden im Ponary-Wald über 75.000 Menschen ermordet und begraben. Die meisten von ihnen waren Juden, die anderen waren sowjetische Kriegsgefangene und lokale Gegner des Naziregimes.

Der Premierminister wird Birute Slapikiene, der Enkelin einer Familie von „Gerechten unter den Völkern“, eine Medaille und eine Urkunde überreichen, die Nichtjuden zuteil wird, die Juden während des Holocaust gerettet haben. Israel hat über 26.500 solcher Personen anerkannt.

Netanyahu wird auch die Wilnaer Choral-Synagoge besuchen, die den Holocaust überlebte, wo er sich mit Mitgliedern der Litauischen Jüdischen Gemeinde treffen wird, die etwa 3000 Mitglieder zählt.

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