Meine Seite

Abonnieren

  • Subscribe via Email
  • Facebook
  • Twitter

Deutschland: Keine Verbindung zwischen muslimischer Immigration und Antisemitismus

Eine von einer deutschen Bundesbehörde veröffentlichte Studie besagte, dass der Antisemitismus in Europa von der jüngsten muslimischen Immigration nicht beeinflusst wird, was einen prominenten Kritiker dazu veranlasste, den Bericht als selektiv und fehlerhaft zu bezeichnen.

Die Studie wurde von der EVZ Stiftung in Berlin in diesem Monat veröffentlicht und das Pears Institute for Antisemitism der University of London leitete die Untersuchung.

Es sollte untersucht werden, wie sich die Ankunft von mehr als 2 Millionen Menschen aus dem Nahen Osten und Afrika, seit 2011 auf die Äußerungen des Antisemitismus in fünf westeuropäischen Ländern ausgewirkt hat.

„Weder die Analyse vorhandener Daten noch die für diesen Bericht durchgeführten Interviews lassen eine signifikante Verbindung zwischen der Ankunft der Immigranten und dem Ausmaß und Charakter des Antisemitismus in Westeuropa erkennen“, schreiben die Forscher in dem Bericht mit dem Titel „Antisemitismus und Einwanderung in Europa: Westeuropa Heute, gibt es eine Verbindung?“

Behauptungen, dass die Ankunft der Migranten in Europa eine Bedrohung für die Juden darstellen könnte, scheinen „auf der Wahrnehmung jüdischer Individuen und Gemeinschaften und nicht auf einer von Einwanderern getragenen objektiven Bedrohung zu beruhen“, heißt es in der Studie.

Der Bericht kritisiert Rabbi Andrew Baker, Direktor für internationale Angelegenheiten des American Jewish Committee. „Baker gehört zu den Individuen, welche die Vorstellung ausdrücken, dass die jüngsten Flüchtlinge Gefahren für die Juden in Europa bringen, angeblich ohne Beweise“, behauptet die Studie weiter.

Bedenken, die Ron van der Wieken, der Vorsitzende des Zentraljüdischen Rates der Niederlande, zum selben Thema äußerte, wurden ebenfalls in der Studie aufgeführt.

Baker kritisiert die Autoren des Berichts in einem Kommentar, den er letzte Woche für The Jewish Chronicle of London geschrieben hatte. Er sagte, dass die Macher der Studie „die Daten ignorieren, das Problem ablehnen und die Opfer beschuldigen“.

Er schrieb, dass die Studie die Ergebnisse einer großen EU-Studie über die jüdische Wahrnehmung von Antisemitismus völlig „ignoriert“, in der die Befragte sagten, dass etwa 40 Prozent der schwersten Vorfälle von körperlicher Gewalt oder Bedrohungen die sie erlebt haben, „aus muslimischer extremistischer Sichtweise“ stammten.

In den Niederlanden schätzt der CIDI-Monitor, dass „Ausländer“ für 70 Prozent der antisemitischen Vorfälle verantwortlich sind. Im Dezember schlug ein syrischer Flüchtling die Fenster eines koscheren Restaurants in Amsterdam ein, während er eine palästinensische Flagge schwenkte.

Und in Frankreich sagte das Nationale Büro für Wachsamkeit gegen Antisemitismus in diesem Jahr, dass Menschen mit muslimischem Hintergrund für fast alle antisemitische Gewalt in diesem Land verantwortlich sind.

„Statt sich diesen Ergebnissen zu stellen“, schrieb Baker, „bemühen sich die Forscher sie zu vernachlässigen.“ Er fügte hinzu: „Den Kopf in den Sand zu stecken ist selten ein guter Rat, selbst wenn er in einem fünfzigseitigen Paket mit Fußnoten erscheint.“

Die Forscher der Studie schrieben, dass es Hinweise darauf gibt, dass Menschen aus muslimischen Gesellschaften eher antisemitische Gefühle hegen als Europäer, aber dies führt nicht notwendigerweise zu Taten.

Muslimische Minderheiten haben ein „Gefühl der Missstände und Ungerechtigkeit, das begründet ist“, schreiben die Autoren der Studie und fügen hinzu, „dies wirft die Frage auf, ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Diskriminierungserfahrungen, der Benachteiligung von Muslimen und dem Fortbestehen des Antisemitismus“ gibt.

Quelle: JTA

 

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.

Von am 31/05/2018. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!

Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.